drahtlos glücklich

WLAN: Surfen am Hotspot ist nicht immer billig

Günstige Angebote in nächster Zeit zu erwarten?
Von Marie-Anne Winter

Das drahtlose Surfen per WLAN wird immer beliebter. Immer mehr mobile Endgeräte wie Laptops und PDAs werden mit WLAN ausgerüstet, vor allem die Mobilfunkanbieter bauen ihre Hotspot-Angebote aus. Doch drahtlos heißt nicht gleich kostenlos. Wenn man nicht über die Firma oder die Uni einen kostenlosen Zugriff aufs mobile Internet bekommt, kann der WLAN-Zugang teuer werden.

Die Telekom-Tochter T-Com bietet beispielsweise drei Zeittarife für ihre Hotspots an. Eine Stunde kostet 8 Euro, drei Stunden kosten 14 Euro und für 24 Stunden müssen 18 Euro gezahlt werden. T-DSL-Kunden surfen unterwegs etwas günstiger: Für drei Stunden verlangt das Unternehmen von ihren DSL-Kunden 9,90 Euro, jede weitere Minute kostet 8 Cent. In der Einführungsphase bis zum 30. September entfällt die Begrenzung auf drei Stunden, für die Grundgebühr gibt es also eine mobile Flatrate.

WLAN als Bestandteil vom DSL-Angebot

Hier kommen DSL-Kunden anderer Provider trotzdem noch besser weg: Internetprovider 1&1 beispielsweise bietet seinen DSL-Kunden zur Zeit monatlich 10 Freistunden für die WLAN-Nutzung an. Jede Onlineminute über dieses Freikontingent hinaus kostet dann 16 Cent pro Minute.

T-Mobile-Kunden haben zusätzlich die Möglichkeit, die Internet-Nutzung über ihre Mobilfunkrechnung abrechnen zu lassen. Prepaid-Nutzern wird das entsprechende Guthaben von der Karte abgezogen. Pro angefangene 15 Minuten kostet der Internetzugang dann zwei Euro. Mit den bestehenden Zugangsdaten können sich T-Mobile-Kunden weltweit an T-Mobil-Hotspots einbuchen.

Gegen die WLAN-Offensive der Telekom ist das Angebot bei Vodafone vergleichsweise bescheiden. Nur in einigen Lufthansa-Lounges sowie Accor- und Dorint-Hotels können die Mobilfunk-Kunden des Anbieters drahtlos ins Netz. Auch die Preise sind höher: Mit 3,95 Euro für 30 Minuten, 9,95 Euro für zwei Stunden und 24,95 Euro für 24 Stunden müssen die Nutzer tief in die Tasche greifen. Die Nutzung im Ausland wird noch teurer, hier müssen 5,95 Euro, 12,95 Euro bzw. 29,95 Euro gezahlt werden.

E-Plus bietet seinen Kunden die WLAN-Nutzung für theoretische 12 Cent pro Minute an. Es wird allerdings eine so genannte Mindestabnahme von 3,60 Euro pro Sitzung berechnet und die Abrechnung erfolgt in 30-Minuten-Intervallen - eine Minute kann also sehr viel teurer werden.

o2 baut ebenso wie Vodafone keine eigenen Hotspots auf. Der Münchner Anbieter vermarktet stattdessen das Angebot seiner Partnerunternehmen GlobalAirNet, Swisscom Eurospot, NetCheckin und ISIS.

AOL: Angebot für Hotspot-Betreiber

Doch auch Internetanbieter wie AOL setzen auf WLAN. Gerade dieser Anbieter soll das Hotspotangebot derzeit massiv ausbauen. An den WLAN-Hotspots surfen AOL-Kunden zu ihren gewohnten AOL-Konditionen. In Kooperation mit AOL vermarktet 802:WLAN [Link entfernt] günstige Hotspots für interessierte Gastronomen. Sie können für 50 Euro ein Starter-Paket erwerben, das den Hotspot an sich, einen kostenlosen Internetzugang über AOL und 50 WLAN-Wertkarten enthält, die für zwei Euro an Kunden verkauft werden können. Dafür können die Kunden mit ihren Geräten vor Ort eine Stunde per WLAN surfen. Das ist vergleichsweise günstig. Die Frage ist hier, wieviel Hotspot-Anbieter auf diese Weise gewonnen werden können. Denn sicherlich möchte nicht jeder Betreiber eines Restaurants oder einer Kneipe eigentlich lieber ein Internet-Café - und nicht jeder Gast möchte lieber ins Internet als gut zu essen und zu trinken.