VoIP-Spam

Erster Filter gegen VoIP-Spam

Experten rechnen mit Ansteigen der Spam-Welle im Bereich Internet-Telefonie
Von Thomas Wischniewski

Die Versender von unerwünschten Werbemails, so genannte Spammer, scheinen eine weitere Marktlücke aufgetan zu haben. Während E-Mail-Spam immer effektiver durch Filter abgeblockt wird, haben Spam-Versender nun die "Königsklasse der Belästigung" erschlossen: Wer mittels der Voice-over-IP-Technologie (VoIP) telefoniert, kann schnell Opfer unerwünschter Anrufe mit Werbebotschaften werden - und das zu jeder Tages- und Nachtzeit.

FAS-VoIP-Filter filtert Werbebotschaften bereits vor Vermittlung ins Netz

Auf Grund dieser stärker werdenden Belästigung hat nun die PAN AMP AG den ersten "Voice-over-IP-Spamfilter" entwickelt und bei einem namentlich nicht genannten Telekommunikationsanbieter installiert. Mit Hilfe des so genannten FAS-VoIP-Filters sollen Nutzer von IP-Telefonie jetzt vor Anrufen mit unerwünschten Werbebotschaften geschützt werden. FAS steht dabei für Filter Administration System und ist eine bereits bestehende Marke, die bisher vor allem für Provider und Unternehmen entwickelt wurde.

Durch den Einsatz dieser Filter im Bereich VoIP werden Werbebotschaften bereits vor ihrer Vermittlung in IP-Telefonie basierte Netze herausgefiltert. Endnutzer sollen so davor geschützt werden, ständig Anrufe mit unerwünschten Werbebotschaften zu erhalten.

Wenn VoIP-Spam derzeit auch in Deutschland kein großes Thema ist, könnte sich das doch schnell ändern. In den Vereinigten Staaten klagen schon viele Internet-Telefonierer über belästigende Werbeanrufe auf den VoIP-Anschluss. Direkt-Marketing-Agenturen verbinden die geringen Telefonkosten für Auslandsgespräche über VoIP mit preiswerten, englischsprachigen Arbeitskräften, die für ein geringes Entgelt rund um die Uhr ihrem Gegenüber Werbebotschaften ins Ohr flüstern. Anbieter, denen die Bezahlung der Arbeitskraft noch zu viele Kosten verursacht, greifen auch auf automatisch Bandansagen zurück.