Betrug

Zahl betrügerischer E-Mails sprunghaft gestiegen

Empfänger werden zur Preisgabe von Kontoinformationen verleitet
Von dpa / Thomas Wischniewski

Eine neue Form betrügerischer Spam-Mails hat sich in den vergangenen Monaten sprunghaft verbreitet. Während im September 2003 noch lediglich 279 solcher so genannter Phishing-Mails von Sicherheitsexperten registriert wurden, belief sich die Zahl im vergangenen März bereits auf 215 643. Dies teilte das IT-Sicherheitsunternehmen MessageLabs heute mit.

Der Kunde ist letztlich der Geschädigte

Die E-Mails tarnen sich meist als seriöse Nachricht eines Kreditinstituts und fordern den Empfänger auf, zum Beispiel seine persönlichen Daten, Passwörter oder PIN-Codes zu aktualisieren. Mit den Daten können die Betrüger dann ungehindert die Konten plündern.

"Innerhalb von nur sechs Monaten konnte MessageLabs im Bereich der Phishing-Mails exponentielles Wachstum verzeichnen", sagte Mark Sunner, Technikchef des Unternehmens. "Für die betroffenen Organisationen kann das beträchtliche Folgen haben, von Produktivitätsausfällen über Kundenbeschwerden bis hin zu Rufschädigung oder sogar rechtlichen Konsequenzen." Letztlich sei jedoch der Kunde das Opfer der "Kontodaten-Fischer", wenn mit den von ihm selbst angegebenen Daten sein Konto geplündert wird.

Zu den betroffenen Banken gehörten unter anderen das britische Geldinstitut Barclays, die Citibank und Visa sowie das Internet-Bezahlsystem PayPal des Auktionshauses Ebay. Zur Vorsorge rät MessageLabs allen Finanzdienstleistern, ihre Kunden darüber zu informieren, auf welche Weise sie ihre Korrespondenz abwickeln.