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Siemens integriert RFID- und NFC-Technologie in ein Handy

Handys könnten Schlüssel und Geldbeutel ersetzen
Von Gordon Hölsken

Die Kombination aus RFID (Radio Frequency Identification)- und NFC (Nearfield Communication)-Technologie, die Siemens zur CeBIT als Prototyp in einem Multimediahandy integriert hat, soll zukünftig eine breite Palette an neuen Handy-Funktionen ermöglichen. Beide Techniken verwandeln das Mobiltelefon sowohl in ein Datenlesegerät, als auch in einen ID-Tag (Identifikations-Chip) mit einer Reichweite von bis zu zehn Zentimetern.

Will der Nutzer zum Beispiel sein Büro oder seine Wohnung betreten, kann er das Handy als "Smart Key" verwenden: Sobald er den elektronischen Schlüssel an den Eingangsscanner hält, identifiziert dieser das Signal des ID-Tags und sperrt daraufhin die Tür auf. Schaltet der Nutzer dagegen den Scan-Mode ein und geht in kurzer Entfernung zum Beispiel an einem Konzertplakat vorbei, empfängt das Lesegerät seines Handys automatisch Daten von verborgenen, im Poster integrierten Funk-Chips. Auf dem Display erscheint nun etwa die Homepage der Rockgruppe mit Informationen über Tourneedaten, Kartenkontingente oder Vorverkauf. Der Nutzer kann jetzt mobil Tickets kaufen oder sich durch die Angebote klicken.

Steigt er anschließend in den Bus, benötigt er keine Fahrkarte mehr - einmal kurz das Handy am Lesegerät vorbeigezogen und der Fahrpreis wird automatisch abgebucht, etwa von einer Prepaidkarte. Liest der Nutzer während der Fahrt eine Zeitschrift mit integrierten ID-Tags, kann er aus dem Magazin Klingeltöne oder Informationen herunterladen.

Auch eine besondere Form der Diebstahlsicherung ist denkbar: Um das Mobiltelefon einzuschalten, bräuchte man eine persönliche Authentifizierungskarte, die ein bestimmtes Signal aussendet. Erst nach Identifikation des Signals würde der Scanner das Handy freigegeben.