Edelmarke

Luxushandys: Vertu hat eine zweite Serie herausgebracht

Das Ascent ist ein Juwel in handgenähter Lederhülle
Von Marie-Anne Winter

Angesichts der zahlreichen Präsentationen neuer Handys, die im Umfeld der CeBIT auf interessierte Kunden einprasselten, blieben die geheimen Stars unter den Luxushandys vornehm im Schatten. Mobiltelefone der Edelmarke Vertu waren auf der CeBIT nicht zu sehen. Unter diesem Label darf sich der Designer und Auto-Narr Frank Nouvo austoben, der seit 14 Jahren Handys für Nokia entwirft. Wie das Handelsblatt in seiner heutigen Ausgabe schreibt, musste der Designer lange betteln, bis die Finnen sich erweichen ließen, eine Luxus-Marke für Mobiltelefone zu kreieren. Eigentlich habe man für so etwas keine Zeit.

Seit Anfang 2002 werden die Juwelen unter den Mobilfunkgeräten in handverlesenen Shops an die Kunden gebracht, die es sich wert sind, einen besonderen Geschmack zu haben. Ihnen geht es nicht ums Telefonieren, so wie es den Fahrern bestimmter Edelkarossen nicht darum geht, einfach von A nach B zu gelangen. Es geht um die Freude am Luxus. Die Maxime von Nuovo ist entsprechend schlicht "nur das Beste".

Für die neue Serie "Ascent" hat Nouvo sowohl bei den Herstellern von Luxusuhren als auch in der Weltraumbranche eingekauft. Sie enthalten selbstverständlich Nokiatechnik und sind - man höre und staune - für das Publikum gedacht, dass sich die noblen Handschmeichler der "Signature"-Serie dann doch nicht leisten können oder wollen. Zwar ist die Edelstahlversion eines Signature-Geräts schon ab 5 000 Euro zu haben, Ausführungen in Edelmetallen werden allerdings deutlich teurer.

Das verbindende Juwel redet nicht mit jedem

Ein Handy aus der mit feinem Leder (natürlich handgenäht) umhüllten Ascent-Serie soll dagegen schon ab 3 500 Euro zu haben sein. Angesichts der edlen Linien und teuren Materialien stört es nicht, dass das Gerät mit Außenmaßen von 108 mal 43 mal 21,5 Millimetern ein Gewicht von 173 Gramm hat und die Ausdauer trotzdem mit maximal 2,5 Stunden Sprechzeit und einer Standby-Zeit von höchsten vier Tagen hinter anderen Nokia-Geräten zurück bleibt.

Auch auf modische Features wie MMS, Spiele oder gar eine Kamera kann das Ascent getrost verzichten. Es redet ohnehin nicht mit jedem - der Datentransfer liegt bei maximal 9,6 kBit/s und ist nur über ein serielles Kabel möglich, das nicht zum Lieferumfang gehört. Immerhin macht es mit polyphonen Klingeltönen auf sich aufmerksam. Für Technikfreaks sind diese Geräte also nicht unbedingt das Richtige. Eher für Menschen, die gelegentlich auf die Concierge-Taste angewiesen sind. Mitglieder des exklusiven Clubs der Vertu-Besitzer können damit weltweit eine Hotline erreichen, die sie je nach Bedarf mit einem Mietwagen, einem Hotelzimmer oder einem Arzt versorgt. Dieser Service ist für die ersten beiden Jahre im Kaufpreis inbegriffen.