Geschäftsbericht

Telekom verabschiedet sich von umstrittenen Aktienoptionen

Erstmals schlüsselt das Unternehmen die Vorstands-Gehälter detailliert auf
Von dpa / Björn Brodersen

Die Deutsche Telekom hat auf die massive Kritik der Aktionäre reagiert und sich von den umstrittenen Aktienoptions- Programmen verabschiedet. Es werde keine Aktienoptionen mehr geben, sagte ein Konzernsprecher heute in Bonn. Die Telekom setzt künftig auf eine erfolgsabhängige Vergütung, die sich an den Empfehlungen des deutschen Kodex für Unternehmensführung orientiert.

In der heutigen Ausgabe der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" spricht Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke von einem leistungsorientierten Modell. Den Aktienoptionen hafte der Makel der Vergangenheit an. Das Telekom-Management hatte nach harscher Kritik von Aktionärschützern im Jahr 2003 freiwillig auf die Zuteilung von vereinbarten Aktienoptionen verzichtet. Die Telekom veröffentlicht morgen ihren Geschäftsbericht 2003, in dem die Bezüge der Topmanager genannt werden.

Erstmals schlüsselt das Unternehmen dabei die Vorstands-Gehälter detailliert auf. Demnach mussten sich die Manager um Ricke im vergangenen Jahr mit weniger Einkommen zufrieden geben als im Vorjahr (14,7 Millionen Euro). Nach Angaben des Sprechers verdiente der gesamte Telekom-Vorstand im vergangenen Jahr 12,1 Millionen Euro, rund die Hälfte davon waren variable Vergütungen. Spitzenverdiener war der Vorstandsvorsitzende Ricke mit 2,6 Millionen Euro.

Wie Ricke der Zeitung sagte, sollen künftig 40 Prozent der Manager-Gehälter fest sein und der Rest erfolgsabhängig. Der Jahresbonus, der derzeit bis zu 150 Prozent des Festgehalts erreichen kann, werde auf 120 Prozent herabgesetzt, sagte der Sprecher. Die Vergütung von Ricke könnte demnach maximal auf 2,8 Millionen Euro steigen.