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Breitbandmarkt in Österreich in der Warteschleife

Alternative Anbieter fordern staatliche Förderung
Von Ralf Hüskes

Die Regulierungsbehörde RTR GmbH prüft derzeit anhand der EU-Vorgaben, in welchen Bereichen die Telekom Austria über eine marktbeherrschende Stellung verfügt.

Gleichwohl fordern die alternativen Anbieter schon jetzt verstärkte Anstrengungen des zuständigen Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) für mehr Wettbewerb und staatliche Förderung bei den Breitbandanschlüssen. So richtete Alexandra Reich, Vorstandsmitglied der UTA Telekom AG, am Montag auf der 9. Handelsblatt-Jahrestagung "Telekommunikationsmarkt Österreich" in Wien einen dringenden Appell an die Bundesregierung, dem Bürger über glaubhafte Informationskampagnen die Vorteile von Breitbandanschlüssen deutlich zu machen, Freibeträge für Unternehmen einzurichten, die Infrastrukturförderung deutlich zu erhöhen und dabei aber gerecht aufzuteilen. Zwar sei die Zahl der Breitbandanschlüsse in Österreich in den vergangenen Jahren rasant gewachsen, gleichzeitig ist das Land laut Reich im internationalen Vergleich bei der Penetration aber von Platz zwei auf Platz zwölf zurück gefallen. Während Südkorea, mit 67 Prozent Penetrationsrate weltweiter Branchenprimus, die Breitband-Infrastruktur über Milliardenkredite an die Industrie und Vergünstigungen für private Haushalte massiv unterstütze, ähnlich wie auch Kanada, Schweden und Frankreich, habe Österreich gerade mal 10 Mio. Euro an Mitteln für diese neuen Techniken bereit gestellt. Zudem sei die Beantragung zu kompliziert. Reich: "Der Regulierer muss durch faire Rahmenbedingungen insbesondere für entbündelte DSL-Anschlüsse für funktionierenden Infrastruktur-Wettbewerb sorgen." Bislang gibt in Österreich nach wie vor der Ex-Monopolist Telekom Austria sowohl die Technik als auch die Preise vor.