Glauben

Handy gibt Gebetszeiten an

Service des Software-Unternehmens ProIT soll Gebetskalender ersetzen
Von dpa / Björn Brodersen

Muslime können künftig die täglich wechselnden Gebetszeiten über ihr Handy abrufen. Das Dortmunder Software-Unternehmen ProIT rechnet allein in Deutschland mit 500 000 Nutzern des Services. Die vom Koran vorgeschriebenen fünf Gebetszeiten werden nach dem Sonnenstand bestimmt und sind damit von Ort zu Ort unterschiedlich. Bisher behelfen sich die Muslime in den Ländern, in denen der Muezzin nicht zum Gebet rufen kann, mit Gebetskalendern, in denen die Zeiten festgehalten werden.

"Die Gebetszeiten können über Formeln mit Längen- und Breitengraden errechnet werden", sagte ProIT Geschäftsführer Omar Amer in Dortmund. "Wir haben ein Programm für Handys entwickelt, die mit der Programmier-Sprache Java arbeiten. Dieser Standard ist mittlerweile auf fast jedem neuen Handy vorhanden. Damit ist es möglich, sich die Gebetszeiten über WAP oder GPRS auf das Telefon zu laden."

Noch muss der Nutzer in der Datenbank angeben, für welchen Ort er die Zeiten haben möchte. In der nächsten Version soll dies mit der Ortung des Mobiltelefons möglich sein. In Deutsch, Englisch und Türkisch ist der Dienst jetzt abrufbar, eine Version in Arabisch soll folgen. Das Programm, dass Amer "Al-Shuruq" (Der Sonnenaufgang) nennt, liefert nicht nur Informationen über Gebetszeiten: Auch Fastenzeiten und Hinweise, wie sich der gläubige Muslim beim Gebet in Richtung Mekka (die Qibla) orientieren kann, finden sich auf dem Mobiltelefon.