Handheld

Taschencomputer: Schnelle Info für unterwegs

Beliebte Software für den elektronischen Begleiter
Von dpa / Marie-Anne Winter

Mit dem Handheld lassen sich nicht nur Geschäftstermine koordinieren oder Telefonnummern festhalten: Durch Zusatzprogramme werden die kleinen Rechner zum elektronischen Wörterbuch, zum Straßenplan oder sogar zum Parkplatzführer.

"Hauptsächlich ist gefragt, was man unterwegs auf der Straße braucht", sagt Christian Immler, Sprecher des Software-Herstellers pdassi.de [Link entfernt] in Berlin, einem Projekt der Softwarefirma envi.con [Link entfernt] . Zu den beliebten Programmen gehörten Stadtpläne, Informationssysteme sowie Lexika und Wörterbücher, aber auch Software für Musik und Spiele. "Absolut in ist im Moment alles, was mit Navigation zu tun hat", bestätigt Michael Klatte vom Softwarehersteller gdata in Bochum.

Da die Taschencomputer eine gute Leistung bringen und zudem über auswechselbare Steckkarten mit Daten gefüttert werden können, gibt es den Herstellern zufolge wenig, was auf den kleinen Geräten nicht Platz hat. "Jeder Palm hat heute die Leistung eines C64 aus alten Tagen", sagt Immler. Damit sei eine Grundversorgung an Programmen gewährleistet: "Eine Speicherkarte für einen Palm kann locker Pläne von zehn bis 20 Städten verdauen."

Speicherkarten werden immer besser

Dabei ist die Qualität der Karten Immler zufolge sichtbar gestiegen. "Die Stadtpläne sehen schon lange nicht mehr aus wie Schnittmuster". Der Prag-Stadtplan von pdassi.de etwa kann mit dem Stift auf dem Display hin- und hergeschoben, vier verschiedene Maßstäbe können eingezoomt werden. Und auch wer sich verlaufen hat, ist nicht verloren. "In Echtzeit wird die aktuelle Position durch die Auswertung der Daten von handelsüblichen GPS-Empfängern angezeigt". Auch die nächstgelegenen Sehenswürdigkeiten werden angezeigt. Zudem liefern Datenbanken Informationen zu Hotels, Kinos und Theatern.

Der Autohersteller BMW in München hilft seinen Kunden per PDA, Parkplätze zu finden. Von der Webseite parkinfo.com können Stellplatz- und Parkhausinformationen sowie Städte-Datenbanken heruntergeladen werden. "Die Seite parkinfo.com stellt Informationen zur Verfügung für alle deutschen, österreichischen und Schweizer Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern", erklärt BMW-Projektleiter Thomas Röhr. Zu finden sind Informationen zu Gebühren, Öffnungszeiten und Einfahrtshöhen.

Parkplätze, Flugpläne und Wörterbücher

Ebenfalls interessant für mobile Menschen ist das elektronische Fahrtenbuch von gdata, mit dem auch Reisekosten abgerechnet werden können. "Diese neue Version entspricht den Anforderungen der Finanzämter zur Führung eines elektronischen Fahrtenbuches und enthält die neuen Reisekostenpauschalen", erläutert Sprecher Klatte.

Auch die Deutsche Lufthansa in Frankfurt hat sich auf Vielreisende mit Handhelds eingestellt. Die digitale Version des Taschenflugplans werde nach der Installation monatlich bei jeder Synchronisation von PC und mobilem Endgerät aktualisiert, erklärt Sprecherin Amélie Lorenz. "Flugverbindungen mit Flugnummer und Abflugzeit können auch in den persönlichen Kalender übernommen werden." Der Flugplan benötigt nur 200 Kilobyte und ist damit schnell aus dem Netz heruntergeladen - die gängige Methode zum Erwerb der Software. "Oft lohnt es den Aufwand für das Brennen einer CD nicht", erläutert Immler.

Mit dem PowerLex von gdata lässt sich auch das Wörterbuch im Gepäck ersetzen. "Für die Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch gibt es je drei Wörterbücher: Kompakt, Standard, Professional", sagt Klatte. Rund eine Million Stichwörter und Redewendungen enthält die Software, zudem grammatikalische Informationen zu jedem Begriff.

Auch komprimierte Musik-Dateien lassen sich mit den Taschencomputern abspielen. Von pdassi.de kommt "Pocket Tunes", ein Programm zum Abspielen von MP3-Dateien. Beliebt bei den Nutzern von Taschencomputern sind auch Spiele, mit denen sich Wartezeiten ausfüllen lassen. So hat pdassi.de ein "Palmasutra" im Programm, aber auch Strategiespiele wie "Medieval Heroes".

Gängige Büroprogramme sind auf den Taschencomputern allerdings noch eher selten - auch wenn einige Nutzer schon ganze Präsentationen vom Handheld statt vom Laptop zeigen. "Office-Anwendungen nutzen nur die Freaks", sagt pdassi.de-Sprecher Immler.