Kluft

Studie: Männer bleiben das starke Internet-Geschlecht

Auch Alter und Bildungsgrad spielen eine Rolle beim Umgang mit dem Internet
Von Björn Brodersen mit Material von dpa

Bei der Internet-Nutzung bleiben Frauen weiterhin das schwache Geschlecht. Einer Studie des Bielefelder Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid [Link entfernt] zufolge waren im vergangenen Jahr 59 Prozent der deutschen Männer im Umgang mit dem Internet vertraut. Bei den Frauen beträgt die Quote nur 42 Prozent. Im Jahr zuvor waren es 49 Prozent bei den Männern und 35 Prozent bei den Frauen. Damit sei der Vorsprung der Männer im weltweiten Netz größer geworden. Das Institut hatte mehr als 30 000 Menschen befragt.

In Hessen und Schleswig-Holstein ist der Anteil der Frauen im Netz mit 47 und 48 Prozent besonders hoch. In Mecklenburg-Vorpommern und in Bremen interessieren sich die Damen dagegen mit jeweils 36 Prozent besonders wenig für die Angebote. Besonders groß ist der Unterschied von Männern und Frauen bei der Internetnutzung in Hamburg. Dort surfen 69 Prozent der Männer, aber nur 41 Prozent der Frauen im Netz.

Neben dem Geschlecht spielen aber auch noch andere Faktoren eine große Rolle bei der unterschiedlichen Internetnutzung. Vor allem der Bildungsgrad und das Alter zeigen Wirkung. Während beispielsweise Schülerinnen mit 83 Prozent genauso viel online sind wie ihre männlichen Altersgenossen (85 Prozent), ermittelten die Forscher bei der Generation der über 60-Jährigen ein Gefälle von 20 Prozentpunkten. Nur 14 Prozent der Seniorinnen und 31 Prozent der Senioren zwischen 60 und 69 Jahren sind online.

75 Prozent der Menschen über 50 Jahren sind noch offline: Die Bevölkerung in Deutschland im Alter von über 50 Jahren - über 29 Millionen Personen - hat an das Internet spezifische Anforderungen und Bedürfnisse, die derzeit anscheinend kaum erfüllt werden.