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Microsoft hält den Mobilfunk fest im Blick

msn-Dienste demnächst auch auf Handys
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Die Abteilung von Microsoft, die sich mit mobilen Diensten beschäftigt, ist die kleinste der sieben Abteilungen von Microsoft, aber nach Angaben von Pieter Knook die am schnellsten wachsende. Windows Mobile basiert dabei auf Windows CE, dem etablierten Betriebssystem für mobile Endgeräte wie PDAs.

Für Windows Mobile sieht Microsoft eine Reihe von komplexen Kundenbeziehungen: Auf der einen Seite steht der Verbraucher, egal, ob er das Handy privat oder geschäftlich nutzt. Auf der anderen stehen Endgeräte-Hersteller und Netzbetreiber, die die Betriebssysteme möglichst problemlos integrieren können wollen, und gleichzeitig hoffen, dass die vielen Features in den Telefonen auch benutzt werden.

Bekannte Geräte mit Windows Mobile sind: Motorola MPx200 und das neu angekündigte MPx100, Sierra Wireless Voq, Orange SPV E200, MDA II/XDA II, HP iPAQ und Samsung i600 (CDMA). Diese Geräte werden von über 50 Netzbetreibern weltweit vertrieben.

Dem Thema Sicherheit nähert sich Microsoft zumindest auf dem Papier - mit dem "Windows Mobile Security Whitepaper". Es bleibt zu hoffen, dass es sich hier nicht nur um Lippenbekenntnisse handelt. Ein Handy-Wurm könnte nämlich Verbrauchern viel Geld kosten, indem er große Datenmengen über das Netz überträgt, wofür die Kunden dann jeweils Volumenentgelte bezahlen müssen.

msn auf dem Handy

Neu ist die Initiative von Microsoft, msn-Dienste auch auf dem Handy zu ermöglichen. Dabei wurde nicht der Weg gegangen, WAP- oder Java-Anwendungen zu implementieren. Stattdessen wurde ein mobiler msn-Client entwickelt, der kompatibel mit dem System von Openwave ist. Openwave-Software findet sich schon auf über 600 Telefonen, beispielsweise beim WAP-Browser.

Eine Symbian- oder Java-Version des msn-Clients wurde hingegen nicht angekündigt. Insofern wird man den Client nicht auf sein Handy herunterladen können, sondern darauf angewiesen sein, ein Handy zu erwerben, auf dem der Client schon vorinstalliert ist. Die Hoffnung von Microsoft ist wohl, damit über die Hintertür zumindest etwas Einfluss auf die in den Geräten vorinstallierte Software zu bekommen.

Geringe Lizenzkosten

Es wurde vorgetragen, dass die Lizenzkosten für Windows Mobile nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten eines Handys ausmachen, und andere Komponenten (Display, CPU, Speicher, HF-Modul) wesentlich teurer sind. Dieses ist durchaus glaubhaft. Fraglich bleibt aber, ob Microsoft bei diesen günstigen Lizenzbedingungen bleibt, sobald ein deutlich größerer Anteil an Geräten mit diesem Betriebssystem ausgestattet ist als heutzutage.