Anteils-Übertragung

Nokia übernimmt Mehrheit an Symbian

Finnischer Mobilfunkkonzern besitzt dann fast zwei Drittel der Anteile
Von Björn Brodersen

Der finnische Handyhersteller Nokia wird aller Wahrscheinlichkeit nach sämtliche Anteile von Psion [Link entfernt] an dem Gemeinschaftsprojekt Symbian übernehmen. Nachdem sich beide Unternehmen für die Transaktion ausgesprochen haben, bedarf sie jetzt noch der Zustimmung durch die Wettbewerbsbehörde und der Aktionäre von Psion. Der Gesamtwert der Übertragung beläuft sich nach Mitteilung von Psion auf umgerechnet rund 198,2 Millionen Euro. Nokias Anteil an Symbian erhöht sich von 32,2 auf 63,3 Prozent.

Der Gesamtwert des Deals errechnet sich aus zwei Teilen: Einerseits bezahlt Nokia Psion einen Fixpreis von 137,1 Millionen Euro, andererseits 1,23 Euro für jedes Symbian-basierte Gerät, das 2004 und 2005 verkauft wird. Der finnische Mobilfunkkonzern vertraut nach eigenen Angaben auf SymbianOS als Kern-Plattformtechnik für hoch entwickelte mobile Geräte. "Das Symbian OS hat seine Flexbilität als Betriebssystem-Plattform für die steigenden Ansprüche der Industrie unter Beweis gestellt", sagte Nokias technischer Direktor Pertti Korhonen. Gute Beispiele dafür seien etwa die Softwareplattform UIQ, die Series 60 Platform und die FOMA-Benutzerschnittstelle.

Symbian ist ein vor knapp fünf Jahren von Ericsson, Nokia, Motorola und Psion gegründetes Konsortium zur Entwicklung von Smartphone-Betriebssystemen. Inzwischen halten auch Sony, Siemens, Samsung und Panasonic Anteile an dem Projekt. Im Bereich der Smartphone-Betriebssysteme ist Symbian derzeit Marktführer vor den Konkurrenten Palmsource [Link entfernt] und Microsoft. Im vergangenen Jahr waren nach Angaben von Branchenkennern rund 94 Prozent aller Smartphones mit SymbianOS ausgestattet.

Die Abtretung der Anteile an Nokia ist Teil einer Neuausrichtung der Geschäfte von Psion. Das britische Unternehmen will sich in Zukunft stärker auf die Geschäfte der Tochtergesellschaft Psion Teklogix konzentrieren.