Ausstiegsklauseln

Mobilfunkverträge: Vorzeitiger Ausstieg nicht vorgesehen

Deutsche Handy-Besitzer zahlen bei Arbeitslosigkeit weiter, französische Provider bieten vorzeitigen Ausstieg
Von AFP / Marie-Anne Winter

Handy-Verträge werden meist auf zwei Jahre abgeschlossen. Was aber, wenn jemand plötzlich arbeitslos wird, damit seine Telefongewohnheiten ändert und sich der Vertrag nicht mehr lohnt - oder er gar Probleme mit der Zahlung der womöglich teuren Gebühren bekommt? In Frankreich gibt es dafür bereits Ausstiegsklauseln. Beim Provider Bouygues etwa kann der Kunde ab dem sechsten Monat aus dem Vertrag aussteigen, wenn er einen unbefristeten Arbeitsvertrag hatte und unverschuldet entlassen wurde. In Deutschland sieht es für die Mobil-Telefonierer schlechter aus.

T-Mobile besteht grundsätzlich auf der Erfüllung des Vertrages. Der Kunde kann nach dem Jobverlust aber auf Kulanzbasis in einen der Prepaid-Tarife wechseln, wo die Verbindungskosten zwar höher sind, dafür aber keine Grundgebühr mehr zu bezahlen ist. Wer nicht mehr telefoniert, muss dann also auch nichts mehr bezahlen.

Vodafone bietet nur bei "begründeteten Einzelfällen", etwa bei schweren Unfällen oder Tod des Vertragsinhabers, die Möglichkeit, aus dem Vertrag auszusteigen. Für Arbeitslosigkeit ist dies nicht vorgesehen. Ein Wechsel zu einem billigeren Tarif ist in bestimmtem Umfang möglich, kostet allerdings rund 25 Euro. Der Wechsel zum Prepaid-Vertrag ist dagegen ausgeschlossen.

Auch E-Plus pocht grundsätzlich auf Erfüllung des Vertrags, auch bei Arbeitslosigkeit. Wie bei Vodafone gibt es eine Austtiegsoption nur in "begründeten Ausnahmefällen". Entschieden wird von Fall zu Fall. Tarifwechsel sind eingeschränkt möglich und kosten bis zu 25 Euro. Ein Wechsel in einen Prepaid-Vertrag ist auch hier ausgeschlossen.

o2 Germany sieht bei Arbeitslosigkeit ebenfalls kein Sonderkündigungsrecht vor. Nur in absoluten Härtefällen ist ein Ausstieg möglich. Dazu muss der Kunde glaubhaft machen, dass er die Grundgebühr nicht mehr bezahlen kann. Der Wechsel in einen billigeren Vertrag ist uneingeschränkt möglich und kostet zwischen 9,50 und 12,50 Euro. Der Wechsel zu einem Prepaid-Vertrag ist nicht möglich.

Weitere Informationen zum Thema Sonderkündigungsmöglichkeiten finden Sie auch auf unserer Infoseite zu diesem Thema.