mehr mobil

RegTP: Bis Ende des Jahres 63 Millionen Mobilfunknutzer

Festnetzgespräche werden zunehmend von Mobilgesprächen substituiert
Von Marie-Anne Winter

Die Regulierungsbehörde stellte in ihrem diese Woche vorgelegten Tätigkeitsbericht unter anderem fest, dass in den letzten Jahren ein deutlicher Rückgang der Orts- und Nahgespräche feststellbar ist. Das erklärt sich aus der Substitution von Festnetzgesprächen durch den Mobilfunk. Wegen der hohen Verbreitung von Mobiltelefonen wird ein größer werdender Teil des Gesprächsbedarfs von mobil zu mobil abgewickelt. Anfang 2003 entfielen bereits über 62 Prozent aller mobil telefonierten Minuten auf Gespräche mit anderen Mobilteilnehmern. Im Jahr 2000 betrug dieser Anteil erst 50 Prozent.

Folglich induzieren Mobiltelefone in jüngster Zeit nur noch geringe Verkehrszuwächse auf den Festnetzanschlüssen. Der zunehmende Verkehr, der innerhalb der Mobilfunknetze verbleibt, ersetzt in erster Linie Orts- und Nahgespräche des Festnetzes.

Entwicklung der Teilnehmerzahlen im Mobilfunk

Zwar nimmt die Zahl der Mobilanschlüsse nicht mehr so sprunghaft zu wie in den vergangenen Jahren, aber es gibt weiterhin Zuwachs. 2001 wurde durch einen Zuwachs von 7,9 Millionen Teilnehmern ein Jahresendstand von 56,1 Millionen Mobiltelefonnutzern in den vier Mobiltelefonnetzen D1, D2, E1 und E2 erreicht. Das entsprach einer Penetration von 68,1 Prozent in Deutschland. Die offensive Vermarktung der Netzbetreiber und der Service Provider sowie die Gewinnung von Kunden "um jeden Preis" wurde seit dem Jahr 2001 drastisch reduziert. Vor allem die in der Vergangenheit stark subventionierten Prepaid-Produkte wurden in letzter Zeit weniger stark subventioniert, der Fokus wurde auf die Gewinnung von umsatzstärkeren Vertragskunden gelegt.

Trotz dieser Änderungen in der Vermarktungsstrategie konnten ab dem 3. Quartal 2002 insgesamt wieder steigende Teilnehmerzahlen verzeichnet werden. Ende 2002 wurde bei einer absoluten Teilnehmerzahl von 59,1 Millionen eine Penetrationsrate von 71,6 Prozent in Deutschland erreicht. Im internationalen Vergleich lag Deutschland mit seiner Penetrationsrate vor den USA (47,7 Prozent), Japan (62,1 Prozent) und Osteuropa (30 Prozent). In Westeuropa lag Deutschland allerdings noch rund 5 Prozent unter dem westeuropäischen Durchschnittswert von 77 Prozent.

Bezüglich der absoluten Teilnehmerzahlen belegte Deutschland zur Jahresmitte 2003 mit rund 61,3 Millionen den ersten Platz in Europa, es folgen Italien mit rund 54 Millionen und Großbritannien mit rund 50 Millionen Teilnehmern im Mobiltelefondienst. Bis zum Jahresende 2003 kann mit einer Teilnehmerzahl von über 63 Millionen und einer Penetrationsrate von rund 77 Prozent in Deutschland gerechnet werden.

Mobilfunker gewinnen mehr Vertragskunden

Hierbei ist auch bemerkenswert, dass der Anteil an Vertragskunden steigt. Deren relativer Anteil an der Gesamtteilnehmerzahl ist von Ende 2001 bis Ende 2002 von 44,1 Prozent auf 47 Prozent angestiegen. Das ist einerseits eine Folge der bewussten Vermarktungsausrichtung der Netzbetreiber und Service Provider auf Vertragskunden, zum anderen aber die Akzeptanz der Kunden, die die neu eingeführten multimedialen und interaktiven Datendienste und den damit einhergehenden technischen Fortschritt, wie zum Beispiel die Einführung von Kamerahandys annehmen. Bis Ende 2003 kann laut RegTP mit einer weiteren Steigerung des Vertragskundenanteils auf über 49,7 Prozent gerechnet werden.