Schwarzbeere

Handheld mit Push-Funktion - was Blackberry leisten kann

Das Smartphone bringt mobile Mitarbeiter automatisch auf den neuesten Stand
Von dpa /

Unterwegs arbeiten wie im heimischen Büro - für Geschäftsleute wäre das optimal. Mit Internet, Handy und Taschencomputern wird das Arbeiten an jedem Ort der Welt immer einfacher. Das Smartphone Blackberry zum Beispiel bringt mobile Mitarbeiter sogar automatisch auf den neuesten Stand: Die "Brombeere" empfängt E-Mails und Termine vom Firmenserver. Dank der so genannten Push-Funktion werden die Daten automatisch aktualisiert - der Nutzer muss sich also nicht mehr extra einloggen. Nach T-Mobile und O2 setzt in Deutschland nun auch Vodafone auf das handtellergroße Gerät der kanadischen Firma Research in Motion (RIM).

Der britische Mobilfunkbetreiber Vodafone mit Deutschlandsitz in Düsseldorf bietet Blackberry seit Ende Oktober in Kooperation mit RIM an - zunächst nur für Unternehmen mit eigener IT-Infrastruktur, also eigener Technik, eigenem Server und firmeneigenen E-Mail-Accounts. "Es gibt Interessenten aus unterschiedlichen Branchen. Das sind Unternehmen mit eigenen Außendienstmitarbeitern, die viel unterwegs sind", sagt Vodafone-Sprecher Heiko Witzke.

Blackberry aktualisiert gleichzeitig die Daten auf dem heimischen Computer. "So werden zum Beispiel Änderungen im Terminkalender synchronisiert, E-Mails können mit Blackberry beantwortet oder gelöscht werden", erläutert Witzke. Auch Telefonieren ist möglich. Inzwischen will Vodafone die Geräte auch kleineren Unternehmen, Selbständigen und Privatpersonen ohne eigenen Server offerieren.

Vor zwei Jahren hat T-Mobile als erster Netzbetreiber in Deutschland Blackberry und den dazugehörigen Service angeboten, ebenfalls zunächst nur für große Unternehmen. Seit dem Sommer können auch kleinere Firmen sowie Privatkunden mit dem Handheld der Telekom-Tochter arbeiten. Insgesamt seien mehrere Tausend Geräte über den Ladentisch gegangen. "Die Verkaufszahlen stimmen uns zuversichtlich", sagt T-Mobile-Sprecher Husam Azrak. Der Sprung in den Massenmarkt sei dem größten deutschen Mobilfunkanbieter mit Blackberry bisher jedoch nicht gelungen.

"Es ist ohne Zweifel eine ganz große Stärke des Geräts, dass man den E-Mail-Push-Service nutzen kann", sagt Berhard Jodeleit von der in Stuttgart erscheinenden Zeitschrift connect. Der Experte für Smartphones bezeichnet das erste multifunktionale Gerät mit Push-Funktion als "innovativ und sinnvoll". Außerdem habe Blackberry eine gute Ausdauer: "Bei einem Praxistest musste ich es erst nach zwei Wochen wieder aufladen."

Mit dem mehr als sieben Zentimeter breiten Gerät zu telefonieren, empfindet Jodeleit jedoch als unpraktisch. Im Ausland gebe es mit Blackberry sogar technische Probleme: "In Ländern, wo es keine GPRS-Roaming Abkommen gibt, komme ich überhaupt nicht an meine E-Mails ran." Blackberry ist voll auf den Mobilfunkstandard GPRS (General Packet Radio System) ausgerichtet. Das sei jedoch im Gegensatz zum Mobilfunknetz GSM (Global System for Mobile Communication) nicht weltumspannend.

Ein weiterer Nachteil sei der hohe Preis. "Ein Vertrag über 24 Monate kostet rund 1 000 Euro. Und das sind nur die Fixkosten - ohne eine Minute telefoniert oder eine SMS geschrieben zu haben", sagt Jodeleit. Der Smartphone-Fachmann rechnet damit, dass andere Hersteller nachziehen und in den kommenden Monaten mehrere Geräte mit vergleichbaren Funktionen auf den Markt kommen.