Fahren und funken

Studie: Automobilindustrie setzt auf Mobilfunk-Dienste

Kundenbindung durch Service
Von Katharina Sobottka / dpa

Die Automobilhersteller wollen bis zum Jahr 2005 rund acht Prozent ihrer Budgets in den Aufbau von Mobilfunk-Serviceleistungen investieren. Das ergab eine Studie von Mummert Consulting, die das Hamburger Unternehmen gemeinsam mit dem manager magazin und dem F.A.Z.-Institut durchgeführt hat. Zwei Drittel aller befragten Unternehmen sehen danach in mobilen Serviceleistungen einen Zukunftsmarkt, teilte Mummert heute mit.

Gekoppelt an Navigationssysteme könnten Mobilfunk-Dienste künftig zum Beispiel Auskunft über Verschleiß, Benzinverbrauch oder Probleme mit der Elektronik geben. Bei Bedarf meldet sich das Fahrzeug selbst zur nächsten Inspektion an. Bei Unfällen wird das Fahrzeug per GPS geortet und der Reparaturdienst herangeführt. Auch wenn der Wagen gestohlen wird, kann er über das Bordsystem geortet werden. Der Vorteil für die Hersteller: Sie können präzise Daten über die Fahrgewohnheiten Ihrer Kunden sammeln. Das birgt Chancen zur Kundenbindung, weil die gesammelten Informationen dem Vertrieb eine gezielte Ansprache erlauben.

Mit kostenlosen mobilen Service-Angeboten werde die Automobilindustrie möglicherweise die Telekom-Unternehmen überholen, die nach milliardenschweren UMTS-Investitionen ihre Services kostenpflichtig anbieten müssten, hieß es. Für die Studie befragte Mummert rund hundert deutsche Topmanager, unter denen Vertreter fast aller deutschen Automobil-Hersteller waren, hieß es.