3G

UMTS: Hutchison Whampoa zieht erste Bilanz

In Europa erfolgreicher Marktstart in Großbritannien und Italien, Flop in Schweden und Österreich
Von Volker Schäfer

Der Telekommunikationskonzern Hutchison Whampoa hat eine erste Zwischenbilanz seiner weltweiten UMTS-Aktivitäten gezogen. Unter dem Markennamen "3" bietet das Unternehmen bereits seit einigen Monaten UMTS-Dienste an. Nachdem zunächst nur Telefone von NEC zur Verfügung standen, werden inzwischen auch Motorola-Handys verkauft.

Als Killerapplikation verkauft "3" die Videotelefonie, zumal diese bei vielen anderen UMTS-Anbietern noch nicht möglich ist. Der Erfolg der neuen Netze in den einzelnen Ländern ist allerdings sehr unterschiedlich. So konnten in Schweden [Link entfernt] und Österreich bislang jeweils nicht einmal 10 000 Kunden zu einem Vertragsabschluss bewogen werden.

In Italien, wo "3" auch Prepaid-Pakete im Angebot hat, nutzen dagegen bereits 300 000 Handyfans das neue Netz. Jenseits der Alpen besteht allerdings eine besondere Situation: Die bestehenden GSM-Mobilfunknetze sind selbst in ländlichen Gebieten oft überlastet, während man bei "3" immer eine freie Leitung bekommt.

Auch in Großbritannien konnte Hutchison bereits eine sechsstellige Kundenzahl gewinnen. 155 000 Menschen telefonieren im dortigen "3"-Netz. Dennoch verläuft der Verkauf auf der Insel eher schleppend. "3"-Shops in London boten beispielsweise am vergangenen Wochenende ein ähnliches Bild, wie wir es in Deutschland von Quam kannten: Die Zahl der Interessenten und potenziellen Kunden war eher begrenzt, während Shops der Mitbewerber o2, Vodafone, T-Mobile und Orange gute Geschäfte machten.

Auch "down under", in Australien [Link entfernt] , ist "3" recht erfolgreich. 55 000 Kunden konnte das Unternehmen bislang für sich gewinnen, obwohl das Netz zunächst nur in Melbourne und Sydney gestartet ist. In Dänemark und Hongkong, wo Hutchison Whampoa ebenfalls über UMTS-Lizenzen verfügt, ist der Netzstart noch nicht erfolgt. Mit der kommerziellen Vermarktung soll aber in beiden Ländern noch in diesem Jahr begonnen werden.

Insgesamt sieht sich das Unternehmen auf Erfolgskurs. Hutchison konnte in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Gewinn von umgerechnet rund 706 Millionen Euro erwirtschaften. Der Gewinn stieg damit um zwei Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Darin sind allerdings 223 Millionen Euro enthalten, die nach Hutchison-Angaben durch den Verkauf von Unternehmensbeteiligungen erzielt worden seien.