Preisfalle?

Studie: Einfache Preisstruktur bei UMTS wichtig für den Erfolg

"Was der Kunde nicht versteht, bezahlt er nicht"
Von Hayo Lücke

Laut einer neu vorgelegten Studie der Beratungsgesellschaft A.T. Kearney lehnen knapp ein Drittel aller deutschen Mobilfunkkunden mobile Multimedia-Dienste aus Kostengründen ab. Sie befürchten hierbei in erster Linie zu hohe und intransparente Tarife. Nach Meinung der Marktforscher bedeutet dies vor dem Hintergrund der bevorstehenden Einführung der UMTS-Technologie eine besondere Herausforderung für die Mobilfunkunternehmen. Es werde nur dann zu einer profitablen Nutzung der neuen Multimedia- und Mehrwert-Dienste kommen, wenn den Kunden eine klare und übersichtliche Preisstruktur angeboten werde. Bisher halten sich die deutschen Mobilfunkanbieter mit Angaben zu den Preisen eher bedeckt. Mitte Februar hatte T-Mobile allerdings angekündigt, UMTS werde nicht mehr kosten, als heute bei der Nutzung von GPRS berechnet wird.

Martin Sonnenschein, Vizepräsident bei A.T. Kearney, fasst die Ergebnisse der Studie zusammen: "Wichtig ist eine transparete und übersichtliche Preisstruktur verbunden mit einer klaren und einfachen Kommunikation. Dies ist gerade bei Datendiensten kritisch, denn während der Kunde für die Länge und den Preis eines Telefonates ein Gefühl hat, gibt es für Datenübertragungen keine 'gefühlten Preise'". Mobilfunkexperte Hagen Götz Hastenteufel ergänzt, dass Intransparenz und als zu hoch wahrgenommene Preise vom Kunden mit verhaltener Nutzung der neuen Dienste und Technologien quittiert werden wird.

Für die Mobilfunkanbieter komme bei der Gestaltung der neuen Preismodelle erschwerend hinzu, dass nicht mehr nur die Preisgestaltung von Sprachtelefonie, SMS und MMS berücksichtigt werden müsse. Vielmehr müssten in Zukunft eine Vielzahl verschiedener Dienste und Angebote in den Tarifen abgebildet werden. Neben schlichtem Datentransfer wird es beispielsweise auch Börsenhandel, M-Commerce oder Videotelefonie geben. Dies erhöhe die Komplexität und mache die Preisstruktur für den Kunden um einiges unübersichtlicher. Hier gilt es für die Mobilfunkunternehmen entsprechende Lösungen zu finden.