Marktforschung

Nokia bei Smartphones deutlich vorn

Microsoft fasst nur schwer Fuß mit seinem Handy-Betriebssystem
Von Thomas Wischniewski

Smartphones sind in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika für fulminante Wachstumsraten auf dem Markt für Mobiltelefone verantwortlich. Das geht aus einer Studie der britischen Marktforscher von canalys.com hervor.

Die Wachstumsraten, die von den Londoner Beratern ermittelt wurden, sind in der Tat enorm und knüpfen an bereits vergangen geglaubte Boom-Zeiten an. Während im Segment "Handys mit Zusatzfunktion" und "Smartphones" im zweiten Quartal 2002 lediglich knapp 85 000 Geräte ausgelieferte Einheiten registriert wurden, konnte innerhalb eines Jahres ein Zuwachs von 1 156 Prozent verzeichnet werden. Insgesamt wurden im zweiten Quartal 2003 1 068 430 Geräte in Europa, in den Mittleren Osten und in Afrika ausgeliefert. Zu der Unterscheidung Handys mit Zusatzfunktion und Smartphones gibt die Studie allerdings keine schlüssige Erklärung.

Den Smartphones wird eine enorme strategische Bedeutung zugemessen. Analysten gehen davon aus, dass die Zwitter aus Organizer und Handy bis zum Jahr 2007 die Hälfte des Marktes für Mobiltelefone beherrschen. Tatsächlich greifen immer mehr Verbraucher zu den schlauen Telefonen.

Nokia unangefochtener Marktführer im Bereich Smartphone

Marktführer unter den Geräteherstellern bleibt nach der Studie weiterhin Nokia mit einem Marktanteil von 78 Prozent im zweiten Quartal 2003. Damit konnten die Finnen einen Zuwachs von acht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielen. Schon recht weit abgeschlagen auf dem zweiten Rang behauptet sich SonyEricsson mit 15 Prozent und einem Zuwachs von immerhin noch vier Prozent.

Mit knapp sechs Prozent Marktanteil beinahe verschwindend gering ist der Anteil von Orange, der als einziger Hersteller auf das von Microsoft entwickelte Betriebssystem "Windows for Smartphone 2002" setzt.

Somit liefen rund 94 Prozent der Geräte mit dem Betriebssystem der britischen Firma Symbian. Hinter dem Handy-Betriebssystem Symbian OS steht ein Konsortium führender Handyhersteller mit so bekannten Produzenten wie Nokia, Ericsson und Motorola.

Die bisher eher bescheidenen Marktanteile will Microsoft anscheinend mit einer Marketingkampagne verbessern. Bereits Ende Juni haben die Redmonder "Windows Mobile 2003" angekündigt. Was früher als "Smartphone Software" umschrieben wurde, soll jetzt ebenso lässig wie elegant als "Windows Mobile 2003 Software for Smartphones" bezeichnet werden - nicht zu verwechseln mit "Windows Mobile 2003 Software for Windows Mobile based Pocket PC Phone Edition". Ob sich Microsoft alleine mit einem neuen Namen auf dem Markt für Handy-Betriebssysteme durchsetzen kann, darf jedoch bezweifelt werden.