Abwehrmaßnahme

Vodafone testet Spam-SMS-Filter in den Niederlanden

Filterprogramme müssen Tauglichkeit zunächst noch unter Beweis stellen
Von dpa / Hayo Lücke

Filterprogramme gegen Spam-Kurznachrichten auf Mobiltelefonen müssen sich erst in der Praxis bewähren. Zurzeit habe man keine Informationen darüber, ob die neue Technologie tatsächlich wirksamen Schutz gegen unerwünschte Werbe-SMS bieten kann, sagte Michael Dickkopf, Sprecher des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn.

Die an Handy-Nutzer verschickten Spam-Nachrichten entwickeln sich offenbar zu einem zunehmenden Ärgernis im Mobilfunk: Ihr Anteil an den verschickten SMS wächst. Häufig handelt es sich zudem um dubiose Absender, die sich hinter kostenpflichtigen 0190-Nummern verbergen und die Empfänger nur zu teuren Rückrufen verleiten wollen.

Als erster Mobilfunkbetreiber testet daher Vodafone Medienberichten zufolge in den Niederlanden einen elektronischen Filter gegen Spam-SMS. Die Software soll automatisch Kurznachrichten ohne Absender aussortieren, die von speziellen SMS-Dienstleistern verschickt werden. Das Unternehmen will es von den Erfahrungen in den Niederlanden abhängig machen, ob die Filter auch in Deutschland eingesetzt werden.

Handy-Nutzer sollten sich von der Technologie aber nicht zu viel versprechen, warnt BSI-Sprecher Dickkopf: Die Erfahrungen mit Spam-Filtern im Internet zeigten, dass diese Vorkehrungen in vielen Fällen keinen ausreichenden Schutz böten. Als wirksamste Methode gegen die Folgen unliebsamer Spam-SMS lasse sich Handy-Nutzern daher auch in Zukunft nur raten: "Bloß nicht zurückrufen!"