Rückzug

Telefónica will Lycos verkaufen

Konzentration aufs Kerngeschäft
Von Marie-Anne Winter

Der Spanische Telefonkonzern Telefónica will sich wieder auf sein Kerngeschäft konzerntrieren. Deshalb denke man in der Konzernzentrale über den Verkauf des vor drei Jahren erworbenen Internetportals Lycos nach. Das berichtet heute die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ). Die Pläne des früheren Telefónica-Chefs Juan Villalonga sahen eine Expansion des Konzerns im Multimedia-Bereich vor, daher wurden Milliarden in den Kauf von Contentproduzenten, unter anderen in Big-Brother-Erfinder Endemol investiert.

Der neue Chef des Hauses, César Alierta will diese Entwicklung umkehren und versucht, sämtliche Aktivitäten jenseits des Kerngeschäftes anzuwickeln. Telefónica verkauft im Hauptmarkt von Lycos, den USA, keine Festnetz- und Internetanschlüsse. Deshalb soll Lycos unabhängig weitergeführt und mittelfristig verkauft werden. Auch verschiedene Medienbeteiligungen in Südamerika hat das Unternehmen bereits verkauft, Endemol soll ebenfalls als unabhängige Einheit weitergeführt werden. Dieses Unternehmen macht derzeit trotz der Medienkrise noch Gewinn. Auch die Expansionsversuche im Europäischen Mobilfunkmarkt sind nach dem Rückzug von Quam als gescheitert anzusehen. Jetzt will Telefónica verstärkt in das mexikanische Mobilfunknetz und in seine Geschäfte in Brasilien investieren.