Abschreibungen

E-Plus-Mutter KPN wieder mit Milliardenverlusten (aktualisiert)

Nettoverlust steigt um 27 Prozent
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der niederländische Telekomriese KPN, Mutterkonzern des deutschen Mobilfunkanbieters E-Plus, hat 2002 erneut einen hohen Milliardenverlust erlitten. Vor allem wegen Abschreibungen auf UMTS-Investitionen in Deutschland, Wertverminderungen und Sanierungskosten sei der Nettoverlust um gut 27 Prozent auf 9,54 Milliarden Euro gestiegen, teilte KPN heute in Amsterdam mit. Im vierten Quartal verbuchte KPN allerdings wieder einen Überschuss von 7 Millionen Euro nach einem Verlust von 6,2 Milliarden Euro ein Jahr zuvor.

Operativ war das Jahresergebnis wieder positiv. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um 22 Prozent auf 4,38 Milliarden Euro. Dazu habe vor allem eine Verringerung der Betriebsausgaben um 11,2 Prozent beigetragen, berichtete KPN. Der Jahresumsatz sank nach dem Verkauf von Konzernteilen um 1,6 Prozent auf 12,2 Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten ging um etwa ein Drittel auf 35 837 zurück.

"KPN steht nicht mehr am Rande des Abgrunds", bilanzierte KPN-Chef Ad Scheepbouwer. Auf das Ergebnis des vergangenen Jahres könne das Unternehmen stolz sein. An der Börse in Amsterdam stieg der Kurs der KPN-Aktie bis mittags um knapp zwei Prozent auf 6,27 Euro.

Der Schuldenstand des Konzerns verringerte sich bis Ende 2002 auf 12,35 Milliarden Euro, von 15,74 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Im laufenden Jahr soll der Schuldenberg bis auf etwa 10,5 Milliarden Euro weiter verringert werden, stellte Scheepbouwer in Aussicht. Gleichzeitig soll nach einem Jahr des Trümmerräumens der Gewinn vor Steuern in Richtung auf eine Milliarde Euro wachsen.