billiger

MMS in den E-Netzen zu Schnäppchen-Preisen

Gateway-Anbieter im Internet ermöglicht preiswerten MMS-Versand
Von Volker Schäfer

Unter der Internet-Adresse www.nowmms.com ist jetzt ein werbefinanziertes MMS-Gateway zu finden. Dieses kann von allen Besitzern eines MMS-tauglichen Mobiltelefons kostenlos genutzt werden. Der Dienst finanziert sich über Werbung und Sponsoring. Das heißt, Nutzer erklären sich als Gegenleistung bereit, den Empfang von Werbebotschaften via SMS und MMS auf ihrem Handy zuzulassen.

Die Anmeldung bei nowmms.com klappt innerhalb weniger Minuten. Gefordert wird lediglich die Angabe der eigenen Mobilfunknummer und des vollständigen Namens. Nach der Anmeldung haben Besitzer von Nokia- oder SonyEricsson-Handys die Möglichkeit, die erforderlichen Einstellungen zur Nutzung von nowmms.com als Daten-SMS anzufordern. Anstelle einer Daten-SMS kann man sich die Konfigurationsdaten auch anzeigen lassen und manuell ins Handy eingeben.

Interessant ist die Nutzung des Dienstes aus mehreren Gründen. So ist es via nowmms.com möglich, MMS-Nachrichten von Karten aus zu verschicken, die zwar für den GPRS-Datendienst, nicht aber speziell für MMS freigeschaltet sind. Über diesen Umweg haben somit beispielsweise auch LOOP-Kunden von o2 Germany die Möglichkeit Töne, Texte und Bilder von ihrem Handy aus zu versenden. LOOP-Karten sind ja schon seit geraumer Zeit für GPRS freigeschaltet, der MMS-Service wird dagegen noch nicht angeboten.

In vielen Tarifen ist der Versand einer MMS via nowmms.com auch deutlich billiger als auf offiziellem Weg. Grund: Der Versand erfolgt über den GPRS-WAP- oder Internet-Zugang des jeweiligen Netzbetreibers. So kostet der Aufruf einer WAP-Seite für o2-Kunden 5 Cent. Der Versand einer MMS über das WAP-Gateway wird wie der Aufruf einer WAP-Seite und somit auch nur mit 5 Cent berechnet.

Bei E-Plus rechnet sich nowmms.com dank eines Volumenpreises von 0,6 Cent pro Kilobyte für den GPRS-Internet-Zugang ebenfalls. In den D-Netzen dagegen sind die Nutzungsgebühren für den paketvermittelten Datendienst deutlich höher, so dass sich für T-Mobile- und Vodafone-Kunden die nowmms-Nutzung kaum lohnt.

Nachteil: Wenn auch der Empfänger der MMS die Einstellungen von nowmms.com inklusive WAP- oder Internet-Zugangsdaten des Netzbetreibers eingestellt hat, zahlt er - entgegen der sonst üblichen Praxis - auch für den Empfang der Multimedia-Nachricht. Hier wird dann - ähnlich wie bei jeder anderen GPRS-Sitzung - der Datentransfer berechnet. (zum Beispiel 5 Cent über das WAP-Gateway von o2).

Allerdings kann man sich beim Versand von MMS über nowmms nur darauf verlassen, dass die Nachricht ihren Empfänger zuverlässig erreicht, wenn auch der Empfänger zum Versenden und Empfangen den Server von nowmms eingestellt hat. Ansonsten funktionierte die MMS-Übermittlung bei Tests der teltarif-Redaktion eher unzuverlässig. Aber immerhin: Nach zahlreichen SMS-by-Call-Anbietern ist nun auch ein erstes Angebot für die MMS-Nutzung am Markt. Bleibt zu hoffen, dass es bald weitere, vergleichbare Angebote gibt.