keine Überraschung

Krisenjahr 2002: Die Weihnachtsaktionen fallen aus

Im Festnetz nur business as usual
Von Marie-Anne Winter

Die allgemeine Krisenstimmung hat den Telekommunikationsanbietern offenbar die Lust auf Weihnachtsaktionen genommen. So gab es in besseren Zeit einmal die schöne Sitte, dass die Deutsche Telekom sämtliche Tage zwischen den Jahren zum Nebenzeittarif berechnete. Diese Zeiten sind vorbei. Bisher hat kein Anbieter für die Festnetztelefonierer in Deutschland Weihnachtstarife aufgelegt, mit denen Oma und Opa ihren Enkeln oder Tante Erna ihrer Lieblingsnichte stundenlang frohe Weihnachten wünschen möchten. Immerhin gibt es einige Anbieter, die günstigere Weihnachtsgrüße in exotischere Ziele als Castrop-Rauxel oder Wanne-Eickel ermöglichen.

So ist 010012 mit den Preisen für verschiedene Auslandsziele an Junior Telecom vorbeigezogen, auf das man beispielsweise seinen Freunden in Kasachstan jetzt auch ohne 0190-Vorwahl für 19,5 Cent pro Minute ein gesegnetes Weihnachtsfest wünschen kann.

Allein die beiden offiziellen Weihnachtsfeiertage am 25. und 26. Dezember werden als solche abgerechnet. Das bestätigte auch Karin Müller von der Telekom-Tarif-Hotline - die nicht mit der Karin Müller von teltarif.de identisch ist. An dem anderen Tagen werden die üblichen Werktag-Tarife in Rechnung gestellt - was andererseits auch verständlich ist. Wie sollen die gebeutelten Telekom-Unternehmen auch aus den roten Zahlen kommen, wenn sie die gesteigerte Telefonierlust durch die Langeweile nach dem Auspacken der Geschenke und dem Verdauen des Gänsebrates zu Schleuderpreisen verschenken würden?