Vergleich

Prepaid-SMS-Anbieter im Vergleich

Auch nach Euro-Umstellung und Großhandels-SMS-Verteuerung günstig SMSen
Von Hayo Lücke

Zum 1. Januar gab es zwei nachteilige Änderungen für SMS-Fans: D2 Vodafone hat als letzter der deutschen Mobilfunknetzbetreiber das so genannte Reverse Charging abgeschafft. Bei diesem wurde der Versand von SMS nicht dem Kunden, sondern dem Betreiber von SMS-Gateways in Rechnung gestellt. Größere Kontingente an SMS einzukaufen ist außerdem erheblich teurer geworden, was insbesondere Anbieter für kostenlosen SMS-Versand über das Internet sehr hart trifft.

Auch bei den Prepaid-SMS-Anbietern kam es im Zuge dieser Umstellungen zu einigen Änderungen. Mit diesen Firmen kann man günstige SMS von Handy zu Handy schicken.

Brodos SMS verschickte zum 1. Januar an seine Kunden eine E-Mail, in der darauf aufmerksam gemacht wurde, dass künftig die Prepaid SMS zu D1 und D2 "günstiger" werden. Dies stimmt nur auf den ersten Blick, da Brodos statt bisher 7,5 Credits (7,5 Cent) nun nur noch 4 Credits (4 Cent) berechnet. Es darf aber nicht außer Acht gelassen werden, dass zusätzlich zu diesen 4 Cent noch Gebühren von D1 und D2 berechnet werden. Für D2-Vertragskunden ergeben sich bei einem Aufladungsbetrag von mindestens 10 Euro folgende neue Rechenbeispiele für einen Buchungsmonat:

Netzintern 1.-100. SMS 0,118 € (D2) + 0,04 € (brodos) = 0,158 €
Netzintern ab 100. SMS 0,018 € (D2) + 0,04 € (brodos) = 0,058 €
Netzextern 1.-100. SMS 0,118 € (D2) + 0,04 € (brodos) = 0,158 €
Netzextern ab 100. SMS 0,018 € (D2) + 0,04 € (brodos) = 0,058 €

Kunden mit einem Laufzeitvertrag von D1 habe es etwas einfacher. Überweist man mindestens 10 Euro an Brodos, gibt es nur einen Prepais-SMS Tarif:

Netzintern und Netzextern 0,077 € (T-D1) + 0,04 € (brodos) = 0,117 €

Wichtig: Lädt der Kunde sein Preipad-SMS-Konto nur um 2,5 Euro auf, wird von Brodos ein Cent mehr pro SMS, also 5 Cent, berechnet. Wer es nicht scheut, zwei SMS-Zentralen im Handy zu speichern, kann die netzinternen SMS direkt über den Netzbetreiber versenden. Dann entfällt der "Brodos-Aufschlag" für diese SMS.

Auch das beliebte Angebot von Shorti ist um eine deutliche Anhebung der SMS-Preise nicht herum gekommen. Pro SMS in eines der deutschen Mobilfunknetze werden 15 Cent berechnet, verschickt man eine SMS gar in ein ausländisches Netz, verdoppelt sich die Prepaid-Gebühr um mehr als 100% auf 35 Cent. Und das ist noch nicht alles: Auch Shorti macht auf seinen Internetseiten darauf aufmerksam, dass zusätzlich zu den von Shorti berechneten Kosten noch vom jeweiligen Netzbetreiber eine netzinterne SMS in Rechnung gestellt wird. Da ist es in den allermeisten Fällen günstiger, eine SMS direkt über den Netzbetreiber zu schicken.

Wer es klassisch ohne Zusatzkosten mag, fährt mit der Kölner Centrium GmbH [Link entfernt] am besten. Sie stellte ihren Dienst "MobileSMS" wie berichtet dahingehend um, dass D2-Vertragskunden seit dem neuen Jahr für netzexterne SMS deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Statt früher 8 Cent (15 Pfennig), werden seitdem 14 Cent (27 Pfennig) verlangt. Für Kurzmitteilungen, die in das D2-Netz, also netzintern verschickt werden, bleibt es beim ursprünglchen Preis von kaufmännisch umgerechneten 8 Cent. Anders als bei Brodos-SMS und Shorti werden bei Centrium jedoch keine zusätzlichen Gebühren von D2 berechnet, da hier das Reverse Charging noch Anwendung findet. Wie in der Vergangenheit auch, werden die Gebühren ausschließlich vom Prepaid-SMS-Guthaben abgebucht, dies bestätigte der Kölner Anbieter auf Anfrage von teltarif.