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Doculand zieht Börsenmantel von Herzog Telecom an

Medienunternehmen will dadurch Kosten für eigenen Börsengang sparen
Von dpa / Marie-Anne Winter

Das Hamburger Medienunternehmen Doculand steigt bei der insolventen Herzog Telecom AG ein. Das teilte der Insolvenzverwalter am Mittwoch mit. Allerdings interessiere sich Doculand nur für den Börsenmantel des Trierer Unternehmens. So spart die Medienfirma die hohen Kosten eines eigenen Börsenganges. Herzog Telecom selbst kann mit dem Einstieg nicht mehr gerettet werden. Die letzten Mitarbeiter waren bereits Ende August entlassen worden. Doculand erwarb 24,24 Prozent des Grundkapitals.

Im Mai war das Insolvenzverfahren für die zahlungsunfähige Telekommunikationsfirma eröffnet worden. Die Verbindlichkeiten des Unternehmens belaufen sich auf etwa zwölf Millionen Mark (rund 6,1 Millionen Euro). Um den Börsenmantel zu erhalten, muss Doculand helfen, die Forderungen der Gläubiger zu begleichen. Dazu seien mindestens zwei Millionen Mark erforderlich, sagte der Insolvenzverwalter. Die Gläubiger müssten dann auf einen Teil ihres Forderungen verzichten.

Herzog Telecom hatte vor der Zahlungsunfähigkeit mehr als 200 Mitarbeiter in bundesweit 26 Filialen.