Kontrolle ist besser

Telco-Trend: Kostenkontrolle hat oberste Priorität

Hauptsorge der Telekommunikationsfirmen: Ausgaben im Griff behalten
Von Marie-Anne Winter

In den vergangenen Jahren war hauptsächlich von den wunderbaren Chancen auf dem Telekommunikationsmarkt die Rede - in diesem Jahr stehen die Risiken im Vordergrund. Statt über Investitionen redet man lieber über Kostenkontrolle. Für die Telekommunikationsexperten in Deutschland ist der Fahrplan für 2002 klar: Die größte unternehmerische Herausforderung ist es, die Kosten im Griff zu behalten, also räumen 55 Prozent der Telekommunikationsexperten der Kostenoptimierung und -kontrolle oberste Priorität ein. Dies ergab der TELCO Trend der Mummert + Partner Unternehmensberatung - eine regelmäßige Befragung von 146 Fach- und Führungskräften der Telekommunikationsbranche.

"Für Telekommunikationsexperten sind die Kostenkontrolle und die Kundenbindung die größten unternehmerischen Herausforderungen im kommenden Jahr", sagt Wilhelm Alms, Vorstandsvorsitzender der Mummert + Partner Unternehmensberatung. "Damit besinnt sich die Branche wieder auf die Kerntugenden."

Eine weitere Kerntugend ist die Kundenbindung. Jeder zweite Befragte hält hier eine Verstärkung der Anstrengungen für wichtig. Man muss nicht nur Kunden werben, sondern sie auch halten. Kunden, die zu einem Wechsel des Anbieters bereit sind, sind in der Regel auch besonders kritisch. Auf Rang drei der Herausforderungs-Skala folgt mit deutlichem Abstand der Highspeed-Internetzugang DSL. Bei mehr als jedem dritten Experten steht die Vermarktung und Verbreitung dieser Technologie ganz oben auf der To-do-Liste.

UMTS ist auf Platz neun abgerutscht - durch UMTS entstehen nämlich eine Menge Kosten, die jetzt so manchen Telco-Riesen drücken. Der neue Übertragungsstandard der dritten Mobilfunkgeneration hat nur noch für jeden Sechsten oberste Priorität. Ganz anders noch vor einem halben Jahr: Beim TELCO Trend im Mai belegte UMTS den Spitzenplatz.

Die Top Ten-Herausforderungen für das Jahr 2002 sind (Prozent der Befragten, Mehrfachnennung möglich):

  1. Kostenkontrolle und -optimierung (54,7 Prozent)
  2. Kundenbindung (52,7 Prozent)
  3. DSL (36,3 Prozent)
  4. Kundengewinnung (35,6 Prozent)
  5. Umsatz pro Kunde steigern (34,9 Prozent)
  6. Prozessoptimierung (27,3 Prozent)
  7. Billing (17,1 Prozent)
  8. Internet (15,7 Prozent)
  9. UMTS (14,3 Prozent)
  10. Produktpolitik (12,3 Prozent)