Verbunden

Quam jetzt aus dem Viag-Netz erreichbar

Dafür Freischalt- und Roamingprobleme - Kundenservice vorbildlich
Von Volker Schäfer

Für teltarif.de-Leser war es nichts neues, doch gestern teilte der neue Mobilfunkanbieter Quam ganz offiziell mit, seine Kunden seien nun auch aus dem E2-Mobilfunknetz der Viag Interkom direkt zu erreichen. In einigen Regionen Deutschlands funktioniert dies bereits seit Ende November, inzwischen hat Viag Interkom die Verbindung zu Quam bundesweit hergestellt.

Die Anwahl der Quam-Rufnummern im Vorwahlbereich 01505 funktioniert für Viag-Vertragskunden allerdings nur dann, wenn sie im Heimatnetz telefonieren. LOOP-Kunden erreichen Quam dagegen auch im D1-Roaming. Grund: LOOP-Gespräche werden auch im Roaming vermittlungstechnisch von Viag Interkom abgewickelt , da nur so die bei Prepaidkarten wichtige Abrechnung in Echtzeit ("Hotbilling") möglich ist, während die Gespräche der Vertragskunden im D1-Roaming komplett von T-Mobil vermittelt werden. Die Gesprächsgebühren von E2 zu Quam entsprechen denen zu anderen fremden Mobilfunknetzen.

Nach wie vor nicht direkt erreichbar ist Quam aus den Netzen von D1 und D2. Derzeit gibt es auch noch keinen Termin für eine entsprechende Netzzusammenschaltung, so dass die Kunden der D-Netze wohl noch einige Zeit über den Quam-Callthrough-Dienst (0800-1900200) kostenlos in das Netz des Newcomers telefonieren können. Derzeit funktioniert dies auch noch für Viag-Kunden, doch hier muss wohl mit einer baldigen Abschaltung gerechnet werden.

Ansonsten zeigt sich am Beispiel Quam, dass aller Anfang offenbar doch schwer ist. Mehrere Fachhändler berichteten von Problemen bei der Freischaltung von Vertragskarten. Ein Kunde eines der Redaktion bekannten Händlers aus dem Rhein-Main-Gebiet wartet seit mehr als einer Woche auf die Freischaltung seiner Karte. Ein Händler aus dem Rhein-Neckar-Raum musste mehrere Tage auf die Aktivierung seiner eigenen Karte warten.

Zahlreiche Quam now-Prepaidkunden erhielten bereits SMS-Nachrichten vom Netzbetreiber mit der Ankündigung, die Karte werde demnächst abgeschaltet, da sie nicht ordnungsgemäß registriert wurde. Einige Quam-Shops nahmen es in den ersten Tagen nach Netzstart nicht so genau mit der Registrierung und vergaßen zum Beispiel, Personalausweis-Kopien anzufertigen. Händler bekamen zwar Karten geliefert, aber keine Antragsformulare. Den Ärger haben letzten Endes nun die Kunden auszubaden.

Allerdings zeigt sich Quam sehr kundenfreundlich und versucht, für jedes Problem eine Lösung zu finden. Viele Kunden wurden in den letzten Tagen telefonisch nach ihrer Meinung zum Service befragt, da man bemüht sei, ein bestmöglichstes Produkt anzubieten. Wie schnell und unkompliziert einige Probleme gelöst werden, zeigte sich gestern: Eine Mitarbeiterin der Quam-Kundenbetreuung befragte einen Mitarbeiter der teltarif-Redaktion nach seiner Meinung zu Quam. Da wir selbst keine Probleme hatten, erzählten wir von einem der Redaktion bekannten Kunden, der sich zurzeit in Spanien aufhält und mit seiner Quam now-Karte dort nicht telefonieren kann. Die Quam-Mitarbeiterin notierte sich alle Einzelheiten und eine Rückrufnummer des betroffenen Kunden. Dieser wurde noch gestern Abend angerufen. Man habe den Fehler gefunden und das Roaming sollte jetzt funktionieren. In der Tat kann man mit Quam nun auch im Netz der Muttergesellschaft Telefonica telefonieren.

Bleibt zu hoffen, dass auch die Roamingprobleme in anderen Ländern schnell gelöst werden. Während teltarif zum Beispiel aus den Niederlanden und Österreich positive Rückmeldungen hat, kann man auch in Frankreich oder auch im Satellitennetz GlobalStar nicht telefonieren, obwohl der Quam-Mutterkonzern Telefonica dort über entsprechende Roamingverträge verfügt.

Wie eng die Netze von Quam und Telefonica-Movistar miteinander verknüpft sind, zeigt sich am E-Mail-Service des neuen Netzbetreibers: Wer eine E-Mail-Adresse eingerichtet hat, ist nicht nur unter xyz@quam.de, sondern auch unter der Adresse xyz@movistar.com erreichbar.