Starkes Wachstum des internationalen Telefonmarktes

Im Tk-Boomjahr 2000 ist nach einer jüngst erschienenen Analyse von Telegeography die Zahl der international vermittelten Telefonminuten um 21 Prozent auf 132,7 Milliarden gestiegen. Die damit erwirtschafteten Erlöse stiegen hingegen nur um 5 Prozent auf 70 Milliarden US-$. Grund für die Differenz ist der anhaltende Preisverfall.

Weltmarktführer ist WorldCom mit 12,4 Milliarden Minuten (ohne Beteiligungen). Dahinter folgen AT&T und die British Telecom. Die Deutsche Telekom steht mit 4,5 Milliarden Minuten auf Platz vier. Dabei sind nur Minuten eingerechnet, die die jeweiligen Carrier in ihrem Heimatmarkt akquiriert haben - der Carrier-zu-Carrier-Markt ist nicht mitgerechnet.

1990 wurden "nur" 33,5 Milliarden Minuten international vermittelt, mit denen 37 Milliarden US-$ erlöst wurden. Die Preise sind somit innerhalb eines Jahrzehnts durchschnittlich um 52 Prozent gefallen, die vermittelten Minuten um 296 Prozent gestiegen. Durch die Gründung immer neuer Anbieter sank der Marktanteil der 20 größten Carrier von 86 Prozent auf 50 Prozent.

Ca. 5 Milliarden internationale Telefonminuten wurden im Jahr 2000 bereits mittels Voice over IP abgewickelt. 2001 soll sich diese Zahl sogar verdoppelt haben. Dieser Standard wird besonders gerne dort eingesetzt, wo Regulierungsbedingungen einen Zugang zu nationalen Märkten per Sprachvermittlung verbieten oder an ungünstige Konditionen knüpfen.

Weiteres Wachstum ist programmiert: Auf die Weltbevölkerung umgerechnet, entspricht die Gesamtzahl von 132,6 Milliarden internationaler Telefonminuten gerade mal 20 Minuten pro Einwohner und Jahr.