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Funkwellen-Messung in Baden-Württemberg

Erstmals systematische Datenerfassung zu Herkunft und Höhe der Strahlenbelastung
Von dpa / Karin Müller

Erstmals in Deutschland messen Techniker in Baden-Württemberg großflächig die Belastung durch Funkwellen. Das Stuttgarter Umweltministerium gab am Freitag bekannt, dass in den kommenden 18 Monaten an 1 000 Messpunkten im Südwesten die Stärke und die Herkunft von Funkwellen ermittelt wird. Nach Erkenntnissen der Behörden stelle zwar die normale Belastung der Wellen von Rundfunk, Mobilfunk und Radar keine Gesundheitsgefährdung dar. Doch in Zusammenhang mit der Vergabe der UMTS-Lizenzen werde sich allein die Zahl der Standorte für Mobilfunkanlagen in den nächsten fünf bis zehn Jahren von 5 000 auf 10 000 erhöhen.

Da aussagekräftige Daten zur Funkwellenbelastung bisher fehlen, wird an 1 000 Punkten in den Regionen Stuttgart, Heidelberg-Mannheim, Bodensee-Oberschwaben und Freiburg gemessen. Umweltminister Ulrich Müller (CDU) beziffert die Kosten dafür auf etwa eine halbe Million Mark (255,65 Mio. Euro). Er erwartet, dass die europaweit geltenden Grenzwerte für die Funkwellenbelastung an jedem Messpunkt deutlich unterschritten werden. In den Flächenmessungen gehe es darum, erstmals Daten zu erheben, die die Belastung der Bevölkerung belegen, sagte Müller. Diese könnten dann Grundlage für weitere Forschungen sein. Außerdem könnten Belastungsschwerpunkte entschärft werden.

Die beteiligten Wissenschaftler erhoffen sich auch Erkenntnisse über die Zusammensetzung der Funkwellen. Der Funkwellenanteil der Mobilfunksender habe zwar erheblich zugenommen, aber diese Funkwellen seien deutlich schwächer als beispielsweise die der Rundfunksender. Müller erwartet daher, dass sich die Bedenken hinsichtlich der Funkwellenbelastung durch die gewonnenen Daten zerstreuen lassen.