Stagnation

Nokia trotz Gewinnrückgang optimistisch

Führender Handyhersteller erwartet eine Erholung beim Absatz von Mobiltelefonen
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der weltgrößte Handy-Hersteller Nokia erwartet noch in diesem Jahr eine deutliche Erholung beim Absatz von Mobiltelefonen. Im vierten Quartal will das Unternehmen 25 Prozent mehr Handys verkaufen als in den vorherigen drei Monaten, teilte Nokia am Freitag mit. Der Absatz werde damit wieder in etwa das Vorjahresniveau erreichen. Im dritten Quartal erlitt Nokia einen deutlichen Gewinnrückgang, übertraf aber dennoch die Erwartungen der Analysten. Die Nokia-Ergebnisse waren nach zahlreichen schlechten Meldungen der Technologiebranche in den vergangenen Tagen mit Spannung erwartet worden.

Der Nettogewinn bei Nokia fiel von Juli bis September im Jahresvergleich um rund 18 Prozent auf 760 Millionen Euro (1,49 Milliarden Mark). Das Ergebnis je Aktie lag mit 0,16 Euro leicht über den Erwartungen der Analysten. Im vierten Quartal erwartet Nokia wieder einen Gewinn von 0,18 bis 0,20 Euro je Aktie.

Der Umsatz sank im dritten Quartal um sieben Prozent auf 7,05 Milliarden Euro. In der Handy-Sparte gingen die Erlöse auf 5,27 Milliarden Euro von rund 5,46 Milliarden Euro im Vorjahr zurück.

Die Nokia-Aktie stieg in Helsinki um 5,48 Prozent auf 22,15 Euro. "Es sieht so aus, als ob der Handymarkt im dritten Quartal seinen Boden gefunden habe und das vierte Quartal über den Analysten- Erwartungen ausfallen dürfte", sagte Jussi Hyoety, Telekom-Analyst bei FIM Securities. Nokia-Konkurrent Motorola hatte vergangene Woche einen Quartalsverlust von 153 Millionen Dollar (166 Millionen Euro) gemeldet und Massenentlassungen angekündigt.

In einem unsicheren und stark umkämpften Markt habe das Unternehmen weiterhin soliden Profit erzielt, betonte der Vorstandsvorsitzende Jorma Ollila. "Auch haben wir keine Kompromisse gemacht, was die für unseren künftigen Erfolg notwendigen Investitionen angeht."

In der Sparte Netzwerkausrüstung litt Nokia darunter, dass einige Netzbetreiber ihre Investitionen aufschoben. Mit einem deutlichen Aufschwung in diesem Bereich rechnet das Unternehmen ab Mitte kommenden Jahres. Dann werde sich die Einführung der UMTS-Technik spürbar auswirken.