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E-Plus und Group 3G vereinbaren UMTS-Bündnis

Kooperation gehe über das Teilen von Antennenstandorten weit hinaus
Von dpa /

Der Mobilfunkbetreiber E-Plus und das spanische-finnische Konsortium Group 3G [Link entfernt] haben als erste Anbieter in Deutschland ihr UMTS-Netzbündnis besiegelt. Mit der Vereinbarung rechnen sie beim Aufbau der Netze mit Einsparungen in Höhe von mehreren Milliarden Euro. Die Kooperation gehe über das bloße Teilen von Antennenstandorten hinaus, teilten die Unternehmen am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Auch Netzelemente wie Kabel, Sende- und Empfangsanlagen würden gemeinsam genutzt.

Vor einigen Wochen hatten sich die Deutsche Telekom und Viag Interkom in einer Absichtserklärung auf eine ähnliche Kooperation verständigt. Die Verhandlungen stünden kurz vor dem Abschluss, sagte ein Sprecher der T-Mobil (D1) auf Anfrage. Damit stehen derzeit noch Mobilcom und D2 Vodafone ohne Partner beim Netzaufbau da. Während D2 bislang einer Zusammenarbeit skeptisch gegenüberstand und auf eigene Kräfte setzt, ist der Neuling Mobilcom weiterhin auf der Suche nach einer Allianz.

Das Abkommen zwischen E-Plus und 3G biete die Möglichkeit für den Einstieg eines dritten Partners, hieß es in der Erklärung weiter. Ein 3G-Sprecher wollte sich nicht aber dazu äußern, ob derzeit mit Mobilcom über einen Einstieg verhandelt werde. Hinter Group 3G stehen die Telefonkonzerne Telefonica und Sonera. E-Plus ist die deutsche Tochtergesellschaft der niederländischen KPN.

Die Geschäftsführer von E-Plus und Group 3G begrüßten den erfolgreichen Abschluss der Zusammenarbeit. "Wir bauen mehr Netzversorgung in kürzerer Zeit zu niedrigeren Kosten auf", sagte E- Plus-Chef Uwe Bergheim. So könne sich das Unternehmen stärker auf die Entwicklung von attraktiven UMTS-Diensten konzentrieren.

Group 3G-Geschäftsführer Ernst Folgmann betonte: "Die Kooperation ist optimal für uns und erhöht unsere Erfolgschancen im neuen UMTS- Markt deutlich." Ein Sprecher bezifferte die Einsparungen auf mehr als 2 Milliarden Euro (4 Mrd. Mark). In der Branche werden dem Neuling bei insgesamt sechs Anbietern die geringsten Chancen im deutschen UMTS-Geschäft eingeräumt. Mit E-Plus hatte Group 3G vor einigen Monaten bereits einen Netzvertrag für das GSM-Netz geschlossen (Roaming-Abkommen).

Danach wird Group 3G bereits vor dem UMTS-Start als fünfter Betreiber in Deutschland zum Jahresende Mobilfunk- und Datendienste anbieten. Details sollen im Oktober bekannt geben werden. Hierzu gehört auch ein neuer Markenname. Dieser werde nicht Movistar heißen, unter dem die Telefonica in Spanien ihre Mobilfunkdienste vertreibt, sondern ein neuer sein, sagte Firmensprecher Matthias Andreesen.