Zahlen

Mannesmann legt gute Halbjahreszahlen vor

Aktionärsschützer mit Frageliste
Von dpa / Karin Müller

Die auf das Telekommunikationsgeschäft reduzierte Mannesmann AG präsentiert vor ihrer voraussichtlich letzten Hauptversammlung an diesem Mittwoch glänzende Zahlen. Im ersten Halbjahr 2001 stieg das Ergebnis nach Steuern mit dem Verkauf der italienischen Festnetzfirma Infostrada, der österreichischen Telefonfirma tele.ring und dem ersten Teilerlös aus dem Verkauf der Industriesparte Atecs auf 8,9 Milliarden Euro (17,4 Mrd. DM), teilte Mannesmann am Montag mit. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres war ein Fehlbetrag von 456 Millionen Euro (892 Mio. DM) zu Buche geschlagen.

Der Umsatz der Mannesmann-Gruppe, die eine Tochter des britischen Mobilfunkkonzerns Vodafone ist, wuchs im ersten Halbjahr 2001 um 7 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro (13,3 Mrd. DM). Besonders stark legte der italienische Mobilfunker Omnitel Vodafone mit einem Plus von 17 Prozent zu. Der Umsatz des deutschen Mobilfunkers D2 Vodafone stieg um fünf Prozent auf 3,37 Milliarden Euro (6,6 Mrd. DM). Beide Firmen hätten ihre Ergebnisse deutlich verbessert. Die Mitarbeiterzahl der Düsseldorfer Mannesmann-Gruppe nahm um sechs Prozent auf rund 28 900 zu. Der Kundenbestand von D2 wuchs um 2,5 Millionen auf 21,7 Millionen.

Am Aktienkapital von Mannesmann hält Vodafone anderthalb Jahre nach dem Ende der Übernahmeschlacht 99,4 Prozent. Deshalb soll der gesamte Gewinn künftig an die Briten abgeführt werden. Als Ausgleich hierfür erhalten die 7 400 außenstehenden Aktionäre für jedes volle Geschäftsjahr eine Garantiedividende von 11,77 Euro je Aktie. Zudem gibt es ein Übernahmeangebot von 206,53 Euro je Aktie. Die Offerte ließ die Mannesmann-Aktie Mitte Juni um rund 50 Prozent auf über 200 Euro ansteigen. Auf der Hauptversammlung ist eine Satzungsänderung geplant, mit der der Name nun in Vodafone AG geändert werden soll.

Aktionärsschützer wollen auf der Hauptversammlung viele Fragen stellen. Der Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Jörg Pluta, will unter anderem die Zahlungen an ausgeschiedene Vorstandsmitglieder beleuchten. An den Personenkreis sind nach seinen Berechnungen rund 73 Millionen Euro (143 Mio. DM) als Anerkennung, Abfindung und als Auszahlung von Pensionsrückstellungen geflossen. Außerdem sei zu klären, ob Aufsichtsratschef Joachim Funk ebenfalls Millionen erhalten habe, kündigte Pluta am Montag an. Der Vorstand und Aufsichtsrat sollten nicht entlastet werden, meint er.