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Verlag beantragt einstweilige Verfügung gegen Deutsche Telekom

Es liege ein Verstoß gegen das Kartellgesetz vor
Von dpa /

Der Telefonbuch-Verlag Eniro Windhager hat beim Bonner Landgericht eine einstweilige Verfügung gegen die Deutsche Telekom AG beantragt. Im Gegensatz zu ihren Partner-Verlagen beliefere die Telekom unabhängige Verlagshäuser mit nicht zu entschlüsselnden Datensätzen für Telefonbücher und Branchenverzeichnisse, heißt es in einer Mitteilung der Eniro Windhager Medien GmbH (Stuttgart) am Montag.

"Die Deutsche Telekom versucht über diesen Trick, den unabhängigen Verlagen den Markteintritt unmöglich zu machen und somit ihr eigenes Monopol rücksichtslos weiter aufrecht zu erhalten", sagte Geschäftsführer Franz Ferdinand Kress. Es liege ein Verstoß gegen das Kartellgesetz vor.

Kress sagte, sein Unternehmen habe 2000 nach über 50-jähriger Partnerschaft mit der Telekom-Tochter DeTeMedien auf Grund von Meinungsverschiedenheiten die bestehenden Verträge beendet. "Die nicht aufzulösenden Datensätze sind wohl die Antwort hierauf", vermutet Kress. Die Einträge zum Beispiel von Unternehmen und Stadtverwaltungen würden von der Deutschen Telekom zusammenhangslos übermittelt und machten damit die Weiterverarbeitung unmöglich.