Optimismus

Minister Müller: "Deutscher Telekommunikationsmarkt hat enormes Wachstumspotenzial"

Die Studie "Entwicklungstrends im Telekommunikationssektor bis 2010" fällt sehr günstig aus
Von Marie-Anne Winter

Laut Bundeswirtschaftsminister Dr. Werner Müller hat die Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes und die damit einhergehende beschleunigte Technologieentwicklung in den letzten Jahren die Ausgangsposition Deutschlands für den Wettbewerb mit anderen Industrienationen erheblich verbessert. "Schon heute ist Deutschland europaweit der größte und am schnellsten wachsende Mobilfunk- und Onlinemarkt. Wir werden alles daran setzen, unsere gute Position in den nächsten Jahren weiter auszubauen und insbesondere bei den mobilen Multimediadiensten weltweit eine Spitzenposition zu erreichen."

Müller beruft sich auf die Ergebnisse der Studie "Entwicklungstrends im Telekommunikationssektor bis 2010", die das Wissenschaftliche Institut für Kommunikationsdienste (WIK) in der für das BMWi erarbeitetet hat. Das WIK geht dabei von einem weiterhin überdurchschnittlichen Wachstum des Telekommunikationsmarktes aus. Das Marktvolumen werde sich bis 2010 auf 220 Milliarden Mark mehr als verdoppeln. Der größte Umsatzanteil entfalle mit knapp 40 Prozent auf den Mobilfunk.

Der Anteil des Basistelefondienstes gehe von heute 44 Prozent bis 2010 auf 25 Prozent zurück. Die Studie prognostiziert, dass Deutschland in Europa mit rund 25 Prozent Marktanteil den größten E-Commerce-Markt (B-to-B) besitzen und die höchste Wachstumsdynamik aufweisen werde. Bei vielen Telekommunikationstechnologien und Endgeräten werde bis 2010 eine Vollversorgung eintreten. So werde jeder Haushalt über mindestens einen Mobilfunkanschluss verfügen. Rund 70 Prozent aller Haushalte werden digitale Fernsehprogramme empfangen können. Die Penetrationsrate kommunikationsfähiger Multimedia-PC steige auf 60 Prozent. Aufgrund der zunehmenden Individualisierung sei die Personalisierung von Endgeräten und Diensten besonders wichtig für den Erfolg von UMTS.

Die für das dynamische Wachstum erforderlichen hohen Übertragungsraten im Fernnetz stellen nach Auffassung des WIK weder heute noch in Zukunft einen Engpass dar. Bei den breitbandigen Anschlusstechnologien werde sich ein lebhafter Wettbewerb entwickeln. Die größten Kundenanteile entfielen dabei künftig auf breitbandige Telefon-(DSL-)Anschlüsse (2010: 20 Millionen), interaktive Breitbandkabelanschlüsse (18 Millionen) und UMTS (35 Millionen). Müller: "Die Studie zeigt Chancen auf, die sich durch die dynamische Marktentwicklung ergeben. Nun gilt es, die Potenziale zu erschließen. Dazu wird das BMWi mit einer Fortsetzung der wettbewerbsorientierten Telekommunikationspolitik und einer vorausschauenden Technologiepolitik wirkungsvoll beitragen."