Selbstschutz

KPN: Irische Eircom wird verkauft

Mobilfunktochter in Irland fällt finanzieller Konsolidierung zum Opfer
Von AFP / Edward Müller

Die niederländische Telefongesellschaft KPN und Mutter des deutschen Anbieters e-plus hat zur Schuldentilgung ihren Anteil am irischen Telekomanbieter Eircom verkauft. Für die 21 Prozent am ehemaligen irischen Staatsmonopolisten zahlte ein Investorkonsortium um die Privatbank Goldman Sachs und den Finanzjongleur George Soros umgerechnet 1,17 Milliarden Mark (600 Millionen Euro). Mit dem Verkauf will KPN einen Teil seines Schuldenbergs von etwa 45,4 Milliarden Mark (23,2 Milliarden Euro) abbauen. KPN hatte in der vergangenen Woche Medienberichte dementiert, der Konzern wolle wegen dieser Risenlast alle Mobilfunk-Aktivitäten abstoßen.

KPN hatte im vergangenen Jahr unter anderem durch Unternehmenskäufe und den Erwerb teurer UMTS-Mobilfunklizenzen Schulden von rund 38,14 Milliarden Mark (19,3 Milliarden Euro) gemacht. So übernahm die niederländische Gesellschaft 77,5 Prozent am deutschen Mobilfunkunternehmen E-Plus, wofür sie einschließlich Investitionen 20,73 Milliarden Mark (10,6 Milliarden Euro) aufwenden musste. Für UMTS-Mobilfunklizenzen gab KPN zudem 17 Milliarden Mark (8,7 Milliarden Euro) aus. Erst vor einer Woche hatte das Unternehmen einen Nettoverlust von gut einer Milliarde Mark (539 Millionen Euro) bekannt gegeben.