Am Ende?

Insolvenzverwalter: Zukunft von Herzog Telecom AG weiter ungewiss

Kunden sollen Leihhandys behalten
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Zukunft des zahlungsunfähigen Trierer Telekommunikationsunternehmens Herzog Telecom AG ist weiter ungewiss. Wie Insolvenzverwalter Hermann Schmitt am Donnerstag sagte, laufen derzeit noch Verhandlungen mit einem Investor, das Unternehmen zu retten. Der angeschlagene Mobilfunkanbieter habe den etwa 11 000 Kunden angeboten, die Miethandys zu behalten. Die Handybesitzer sollten dafür auf die früher zugesicherte Rückerstattung der Grundgebühr verzichten.

Die Verbraucherzentrale des Saarlandes in Saarbrücken riet Kunden am Donnerstag, das Tauschgeschäft anzunehmen. Wegen der Höhe der Forderungen an die Gesellschaft ist nach Ansicht der Verbraucherzentrale mit der vollen Erstattung der Gebühren nicht zu rechnen. Bei Abschluss eines Handy-Vertrags war Kunden für ein Jahr die Rückerstattung der Gebühren versprochen worden. Nach Angaben der am geregelten Markt der Börse notierten Herzog Telecom belaufen sich die Forderungen allein aus diesem Kundenbereich auf etwa 1,5 Millionen Mark.

Das Insolvenzverfahren war am 1. Mai am Amtsgericht Trier eröffnet worden. Von dem Verfahren betroffen ist auch die 100-prozentige Herzog-Telecom-Tochter "Herzog Direkt GmbH" für Marketing. Herzog Telecom ist weiter unter ihrem Namen an der Börse notiert. Der Kurs lag am Donnerstagmorgen bei 43 Cent.

Von den einst über 200 Mitarbeitern seien zur Zeit noch etwa 40 Mitarbeiter bei der AG beschäftigt, sagte Firmenchef Sven Herzog. Von einmal 26 Filialen seien noch vier Standorte in Bonn, Saarbrücken, Trier und Wittlich übrig. In diesen Filialen trete das Unternehmen unter dem neuen Namen "One Cent" auf.