mobiler Wachstum

Anfang des kommenden Jahres eine Milliarde Handys weltweit?

Nokia stellt neue Prognosen vor - Siemens will auf Platz zwei unter Handyanbietern aufrücken
Von AFP / Marie-Anne Winter

Der Handyhersteller Nokia rechnet damit, dass Anfang kommenden Jahres die Zahl der weltweit verkauften Mobiltelefone die magische Grenze von einer Milliarde durchbrechen wird. Bis Ende vergangenen Jahres seien rund 700 Millionen Geräte verkauft worden, sagte Unternehmenschef Jorma Ollila am Freitag auf einer Wirtschaftskonferenz in Peking. Bis März dieses Jahres seien es bereits 770 Millionen gewesen. Im ersten Halbjahr 2002 werde voraussichtlich die Milliarde erreicht. Damit habe die Entwicklung selbst die kühnsten Prognosen übertroffen, betonte der Chef des weltgrößten Handy-Herstellers. Sein Unternehmen sei etwa 1992 davon ausgegangen, dass im Jahr 2000 auf dem Weltmarkt gerade 50 Millionen Geräte verkauft sein würden. Die wichtigsten künftigen Mobilfunkmärkte sind nach Ansicht Ollilas die USA und China.

Auch Siemens setzt weiterhin auf Mobilfunk. Der deutsche Elektronikkonzern hat angekündigt, weltweit vor Motorola und hinter Nokia zur Nummer zwei unter den Anbietern von Handys aufzusteigen zu wollen. Dazu werden weitere Sparmaßnahmen nötig, bislang wurde der Abbau von 3 500 Beschäftigten bekannt. Jetzt ist von insgesamt 5 500 Stellen die Rede. Mit geplanten Einsparungen von insgesamt 1,4 Milliarden Euro allein in der Telekommunikationssparte, die bei 26,2 Milliarden Euro Umsatz ein Drittel des Konzernumsatzes beisteuert, reagiert Siemens auf die aktuellen Marktprobleme in der Branche. Trotzdem will Siemens bei Mobilfunkendgeräten weiter an die Spitze vorrücken und den US-Konzern Motorola auf Rang drei verdrängen. Zurzeit liegt Siemens laut Marktforscher Dataquest mit einem Marktanteil von acht Prozent hinter Motorola mit zehn Prozent und dem eindeutigen Spitzenreiter Nokia mit 38 Prozent.