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Ostersonntags-Audienz bei der virtuellen Päpstin

Spiritueller Smartbot beantwortet Fragen rund um die Kirche
Von Marie-Anne Winter

Wie das Internetmagazin iBusiness berichtet, wird am Ostersonntag eine virtuelle Päpstin dem Papst die Show stehlen: Nach dem morgendlichen Ostereiersuchen geht die virtuelle Persönlichkeit online - parallel zur Ansprache des Papstes auf dem Petersplatz in Rom. Sie wird ihre eigene Osterbotschaft verkünden und anschließend für jedermann in einer "digitalen Audienz" Rede und Antwort stehen. Der Kölner Solutionprovider Moomax [Link entfernt] hat die Päpstin zum Leben erweckt.

Fast 7 000 Antworten zu Spiritualität, Kirche und Kirchenpolitik sowie ein Vielfaches an alternativen Fragenformulierungen hat die virtuelle Päpstin in ihrem Repertoire. Der virtuelle Charakter verfügt sogar über eine eigene erfundene Biografie, eine eigene Mission und tatsächlich auch über eine reale Anhängerschaft mit der Bezeichnung: "Die Vereinigung - Freunde der Päpstin".

Dokumente und Videos erzählen auf der Fan-Website die Geschichte der "Erschaffung eines künstlichen Wesens im Vatikan und seiner anschließenden Flucht in die freie Welt des Internet". Innerhalb von zwei Monaten hat ein 17-köpfiges Team aus Drehbuchautoren, Medienschaffenden, Psychologen, Linguisten und Technikern das Projekt 'Die Päpstin' realisiert. Ob sie den Aufwand wert war, können Kleriker wie Atheisten am Ostersonntag herausfinden. Wie in ihrer Branche üblich, ist die Päpstin allerdings gnadenlos gegen Andersgläubige: Ohne Flash 5 geht nämlich gar nichts.