Tele2 goes mobile

Tele2 will in den europäischen Mobilfunkmarkt einsteigen

Der Festnetzanbieter will sich als "virtueller Netzbetreiber" versuchen
Von Marie-Anne Winter

Die Düsseldorfer Tele2 Telecommunications Services GmbH will demnächst als so genannter "virtueller Netzbetreiber" in ganz Europa Mobilfunkdienste anbieten. Das geht aus einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) hervor. Roman Schwarz, der Geschäftsführer der deutschen Niederlassung von Tele2 und Vice President der schwedischen Muttergesellschaft Tele 2 AB, sagte im Gespräch mit der Zeitung, dass in den Ländern, in denen Tele2 noch keine Mobilfunkdienstleistungen anbiete, Gespräche mit den Mobilfunk-Netzbetreibern geführt würden. Demnach soll ein europaweit flächendeckendes Netz auf der Basis des bisher üblichen GSM-Standards geknüpft werden, drei Absichtserklärungen seien in Europa bereits unterzeichnet. Auch in Deutschland werde in den kommenden zwei Monaten mit einer Einigung mit einem der vier bisherigen Netzbetreiber gerechnet. Bis zum Jahresende will das Unternehmnen konkrete Mobilfunkangebote vorlegen. Als virtueller Netzbetreiber setzt Tele2 vor allem die Kundenbindung und die Freiheit des Diensteangebotes auf seinem virtuellen Netz.

Tele2 ist in Deutschland bisher vor allem als Festnetzanbieter aufgetreten - die 01013 ist durch günstige Ferngespräche innerhalb Deutschlands bekannt geworden. In Skandinavien hat das Unternehmen bereits eine starke Position im Mobilfunk. Für Finnland, Norwegen und Schweden besitzt Tele 2 UMTS-Lizenzen. Im Festnetz ist das Unternehmen in 17 europäischen Ländern präsent. Europaweit kann das Unternehmen insgesamt 12,5 Millionen Kunden vorweisen, in Deutschland allein sind es 1,2 Millionen. Die Hälfte davon sind Pre-Selection-Kunden, die andere Hälfte sind Kunden im angemeldeten Call-by-Call. Durch die Registrierung kann Tele2 auch die Abrechnung der Gespräche dieser Kunden übernehmen und ist dabei von der Deutschen Telekom unabhängig. Das Abrechnungssystem von Tele2 wird europaweit eingesetzt. Zudem ist die Tarifstruktur im Festnetz sehr einfach, was die Abrechnung deutlich erleichtert.