Multifunktional

AVM stellt neue ISDN-Karte und ISDN/ADSL-Kombikarte vor

Kompression steigert Datenübertragungsrate auch im herkömmlichen ISDN
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Der durch die "Fritz!"-Karten bekannte ISDN-Hersteller AVM hat auf der CeBIT seine neuen Produkte angekündigt. Die Zukunft wird dabei insbesondere im Bereich DSL liegen. Aber auch eine neue ISDN-Karte (Fritz 2.0) gibt es. Herausragendes Merkmal: Nur noch 0,1 Watt Stromverbrauch! Die Karte kann einen PC auch automatisch einschalten, zum Beispiel, wenn ein Fax ankommt. Mit "Fast Internet über ISDN", das nicht Kanalbündelung sondern Datenkompression zur Performance-Steigerung nutzt, soll die bestmögliche Performance aus ISDN herausgeholt werden. Arcor und einige Provider unterstützen das Verfahren bereits, T-Online soll bald folgen.

Ebenfalls vorgestellt wurde die neueste Version des ADSL-Controllers. Dieser enthält ISDN und ADSL in einem Gerät. Herausragendes Merkmal dieses ist es, nicht von bestimmten ADSL-Chips abzuhängen. Das heißt, AVM erwartet hier auch künftig keine Lieferschwierigkeiten. Inkompatible oder nicht 100 Prozent standard-konforme Gegenstellen, bei vielen anderen ADSL-Geräten ein Problem, sollen den AVM-Controller nicht stören.

Der Kunde erwartet nach Ansicht von AVM im Bereich DSL eine Marktöffnung - das heißt, man kann sich seine Endgeräte selber kaufen, wie zum Beispiel auch beim GSM-Mobilfunk, wo es eine Vielzahl von Handys gibt. Dazu wird auch ein gut ausgestatteter und kompetenter Fachhandel aufzubauen sein. Schön für den Kunden wäre es, wenn die Menge der für DSL notwendigen Geräte (NTBA, DSL-NTBA, Splitter, Netzteile, Router) reduziert würde. Genau hier setzt der ADSL-Kontroller von AVM an. Da der deutsche Endgeräte-Markt für DSL noch nicht geöffnet wurde, kam der erste Auftrag aus Belgien.

AVM widmet sich aber noch weiteren Bereichen der Kommunikation. So wurde eine Fritz-Card Bluetooth angekündigt, die ISDN und Bluetooth kombiniert. Mit Hilfe der Bluetooth-Übertragungstechnik kann der Computer in 100 Meter Umkreis vom Netzzugang drahtlos ins Internet gehen, Daten übertragen oder Faxe absetzen und empfangen.

Noch ein paar Daten: AVM erreichte letztes Jahr 360 Millionen Mark Umsatz, mehr als 7 Millionen Fritz!-Karten wurden inzwischen verkauft. 1999 lag der Marktanteil bei ISDN-Karten bei 68 Prozent - eine saubere Zwei-Drittel-Mehrheit, die auch nicht gefährdet sein dürfte, da zum Beispiel Hauptkonkurrent Teles sich aus dem Hardware-Geschäft zurückziehen und sich mehr dem Hosting widmen will.