Völligst

Ex-Mannesmann-Vorstandschef Klaus Esser kontert

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende des Mannesmann-Konzerns nimmt Stellung zum eingeleiteten Verfahren; Vorwürfe "falsch" und "widerlegt"
Von Edward Müller

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Mannesmann AG, Klaus Esser, äußerte sich heute zu dem gegen ihn eingeleiteten Ermittlungsverfahren. Für ihn komme das Verfahren unerwartet, es biete aber eine Gelegenheit, die Vorwürfe im Zusammenhang mit der Übernahme des Mannesmann-Konzerns durch Vodafone richtig zu stellen.

Klaus Esser bestreitet, seine eigenen Interessen über die Interessen der Mannesmann-Aktionäre gestellt zu haben. Esser betont, er habe mit voller Kraft für die Aktionäre gekämpft. Die Entscheidung der Aktionäre im Februar 2000 für die Übernahme durch Vodafone habe er respektiert und "geachtet".

Laut Esser sind dem Oberstaatsanwalt in der Generalbundesanwaltschaft diese Umstände aufgrund dessen Ermittlungen bekannt. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft habe den Wunsch der Aktionärsvertreter nach einem Ermittlungsverfahren gegen Esser (bereits) zweimal abgelehnt. Esser findet es verwunderlich, dass sich die Generalbundesanwaltschaft nun - vielleicht auch auf Drängen der Medien - zu einem Verfahren entschlossen hat.

Klaus Esser hatte nach der Übernahme eine hohe vertragliche Abfindung bekommen. In den Augen mancher Aktionäre mag diese Abfindung zu Zweifeln am korrekten Verhalten des ehemaligen Mannesmann-Vorstandschef geführt haben. Esser hat "viel Verständnis" für die unterschiedlichen Meinungen zu seiner Abfindung. Der Missbrauch von Neidgefühlen für "völlig falsche" und "längst widerlegte" Vorwürfe sei aber inakzeptabel, so Klaus Esser.