Bilanz

Handelsblatt: MobilCom machte Verluste von über 1 Milliarde Mark

Jahresabschluss nach HGB "absichtlich zurückgehalten"?
Von dpa / Frank Rebenstock

Das Büdelsdorfer Telekommunikationsunternehmen MobilCom hat nach Angaben des Handelsblatts im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von mehr als einer Milliarde Mark gemacht. Wie die Zeitung in ihrer Dienstagsausgabe berichtet, ergibt sich das aus dem Jahresabschluss nach dem Handelsgesetzbuch (HGB), der dem Blatt vorliege. In diesem Abschluss müssen die Kosten für den Erwerb der UMTS-Lizenz in Höhe von mehr als 16 Milliarden Mark sowie Abschreibungen sofort bilanziert werden.

MobilCom habe bisher nur den Abschluss nach dem internationalen Standard IAS vorgelegt, nach dem diese Ausgaben erst mit dem Start des UMTS-Netzes im Jahr 2002 in die Bilanz aufgenommen werden müssen. So sei der Fehlbetrag laut IAS mit 89 Millionen Euro (180 Millionen Mark) deutlich niedriger ausgefallen. Nach Angaben des Handelsblatts kritisieren Banken die Informationspolitik von MobilCom. Das Unternehmen habe den HGB-Abschluss offenbar absichtlich zurückgehalten, um seinen Aktionären die Folgen des UMTS-Geschäfts für den Gewinn vorzuenthalten.