WAPomat

Pilotprojekt: Hannover goes mobile

Hannover startet zur CeBIT WAP-Portal für lokale Infos
Von dpa / Marie-Anne Winter

Zur Computermesse CeBIT 2001 sollen Handy-Nutzer in Hannover umfassende lokale Informationen im mobilen Internet abrufen können. "Wir sind sehr froh darüber, dass sich unsere Stadt als erste in Deutschland mit einem umfassenden mobilen Portal präsentieren kann", sagte Hannovers Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg (SPD) am Dienstag bei der Vorstellung des Pilotprojektes. WAP-fähige Mobiltelefone könnten ab dem 22. März 2001 Nachrichten, Fahrpläne, Kneipentipps und Unternehmensinformationen aus Hannover empfangen, sagte Stephan Rasche von der ATOBE Germany GmbH, die den Dienst technisch auf die Beine bringen will.

"Dies ist nicht nur eine Verlängerung des stationären Internets, wir stoßen damit in eine neue Dimension vor", sagte Peter Kirch, Geschäftsführer der "hannover goes mobile [Link entfernt] "-GmbH. Das Angebot kann automatisch auf den jeweiligen Aufenthaltsort des Handy-Besitzers zugeschnitten werden. Damit könnten umliegende Restaurants ebenso angezeigt werden wie das nächstliegende Krankenhaus und die genaue Wegbeschreibung dorthin. Auch die Buchung eines Hotelzimmers und der Kauf eines Konzerttickets sollen künftig möglich werden.

Die Initiatoren mussten jedoch eingestehen, dass noch viele Fragen offen sind. So stehen die Informationen über den Aufenthaltsort eines Handy-Benutzers derzeit nur den Betreibern der Mobilfunknetze zur Verfügung und unterliegen der Geheimhaltung. Schmalstieg kündigte zwar an, dass sich die Kreissparkasse Hannover und die Stadtsparkasse an dem Projekt beteiligen wollten, ATOBE rechnet bis Ende dieses Jahres jedoch nur mit 30 bis 40 Partnerunternehmen, die sich ihren Auftritt im mobilen Internet etwas kosten lassen wollten. Als sehr vergröberten Anhaltspunkt nannte der ATOBE-Chef 10 000 bis 15 000 Mark an Programmierungskosten für ein mittleres Unternehmen.

Und auch für die Benutzer wird es kein billiges Vergnügen, denn bei den derzeit üblichen Gebühren von 39 Pfennig pro Minute für den WAP- Dienst haben sich die Kosten für die Anschaffung eines Offline-Stadtplans schnell amortisiert. Mit den neuen und schnelleren Übertragungsstandards GPRS und UMTS seien verbesserte Leistungen und mehr Komfort möglich, sagte Kirch. Zum Aufbau des mobilen Portals sollen 100 Bewohner Hannovers gewonnen werden, deren Erfahrungen bei der Weiterentwicklung des Projektes berücksichtigt werden. ATOBE-Chef Rasche wies darauf hin, dass das anfangs eingeschränkte Angebot täglich wachsen werde. Das Projekt sei auf zwei bis drei Jahre angelegt.