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Mobilfunk: Vodafone will in Asien wachsen

Allianz mit China Mobile - Anteil an Japan Telecom aufgestockt
Von AFP / Marie-Anne Winter

Mit milliardenschweren Allianzen will der britische Telefonanbieter Vodafone sein Geschäft in Asien stärken. Der größte Mobilfunkkonzern der Welt besiegelte am Dienstag seine im Oktober angekündigte Allianz mit der Hongkonger China Telecom, die auf den schnell wachsenden Markt in der Volksrepublik zielt. Vodafone werde damit bevorzugter Partner beim Ausbau des Geschäfts von China Telecom im eigenen Land, teilte das Unternehmen in London mit. Gleichzeitig gab Vodafone bekannt, seinen Anteil an der drittgrößten japanischen Telefongesellschaft Japan Telecom um weitere zehn auf insgesamt 25 Prozent aufzustocken. Dafür zahlt das Unternehmen 1,35 Milliarden Dollar (2,9 Milliarden Mark bzw.1,5 Milliarden Euro) in bar an die US-Telefongesellschaft AT&T als bisherigen Eigner.

Vodafone hatte im vergangenen Oktober angekündigt, für 2,5 Milliarden Dollar zwei Prozent an China Mobile zu kaufen. Das Hongkonger Unternehmen baut mit den Vodafone-Milliarden sein Geschäft in China aus, wo es bislang in fünf Provinzen vertreten ist. Weitere sieben Verwaltungsbezirke sollen nun folgen. Nach Abschluss der Expansion wird China Mobile 56 Prozent des chinesischen Marktes abdecken. Vodafone-Chef Chris Gent betonte, mit der Allianz stoße Vodafone auf "einen der am schnellsten wachsenden, größten und aufregendsten" Mobilfunk-Märkte der Welt vor. Vodafone, zugleich auch Mutter des deutschen Marktführers D2 Vodafone, zuvor Mannesmann D2, hat nach eigenen Angaben derzeit weltweit 79 Millionen Kunden.

Mit der Aufstockung des Japan-Telecom-Anteils untermauert Vodafone zugleich seinen Glauben an die Wachstumsmöglichkeiten des japanischen Marktes. Mit der Erhöhung seines Anteils stärkt Vodafone zugleich seine Stellung bei dem japanischen Mobilfunkanbieter J-Phone [Link entfernt] , an dem das britische Unternehmen bislang 26 Prozent besitzt. Japan Telecom wiederum ist mit 56 Prozent Mehrheitsaktionär des Unternehmens. Vodafone will sich nach Einschätzung von Marktexperten ein festes Standbein in Japan sichern, bevor der neue Multimedia-Mobilfunkstandard der dritten Generation eingeführt wird. Gleichzeitig sticht Vodafone mit dem Anteilskauf seinen Rivalen British Telecom aus, der derzeit 20 Prozent an Japan Telecom hält. Nach Marktgerüchten könnte der hochverschuldete britische Ex-Monopolist versucht sein, seinen Anteil über kurz oder lang zu verkaufen.