Fälschung

Falsche Cash-Karten für Prepaid-Karten

Netzbetreiber, Händler und Kunden sind die Betrogenen
Von Volker Schäfer

In der jüngsten Vergangenheit kommen immer wieder gefälschte Aufladekarten für die Prepaid-Produkte der vier Mobilfunk-Netzbetreiber in Umlauf. Die Verbreitung erfolgt auf unterschiedlichen Wegen, Schaden entsteht dadurch oft allen Beteiligten: dem Netzbetreiber, den Händlern und nicht zuletzt den Kunden.

Oft ist es gar nicht so einfach, die Fälschungen zu enttarnen. D2 Vodafone warnte seine Händler zum Beispiel jetzt vor geklonten CallNow-Karten, die den echten Aufladebons täuschend echt sehen und nur etwas dünner als das Original sind. Nicht selten haben "Kunden" CallNow-Karten gekauft und gingen wenige Minuten später zum Händler zurück, da sie sich im Kauf angeblich getäuscht haben und eigentlich eine Aufladekarte eines anderen Netzbetreibers haben wollten. Viele Händler tauschten die Karten anstandslos um, bekamen aber eine gefälschte und damit wertlose Cash-Karte zurück. Der sogenannte Kunde behielt die Original-Karte und nahm zusätzlich eine Aufladekarte für D1 Xtra, E-Plus Free & Easy oder Viag Loop mit.

Auf dem "grauen" Markt sind allerdings auch schon Karten aufgetaucht, die keine oder eine ungültige PIN-Nummer zur Aufladung enthielten. Gutgläubige Kunden und selbst Händler kauften im guten Glauben an ein Schnäppchen die günstigen, "vom LKW gefallenen" Karten, die sich später als wertlos herausstellten.

Ganz hartgesottene Hacker versuchen gar, ganz auf Aufladebons zu verzichten. Im Internet gab und gibt es Software-Tools, mit denen man - angeblich - PIN-Nummern zur Aufladung von Prepaidkarten generieren kann. Abgesehen davon, dass die Nutzung einer auf diese Weise "erworbenen" Nummer Betrug und damit strafbar wäre, haben sich die Netzbetreiber gegen Missbrauch dieser Art inzwischen geschützt: Gibt man mehrmals hintereinander eine falsche Zahlenkombination ein, wird die Auflademöglichkeit automatisch gestoppt. Dann hilft gegebenenfalls nur noch ein Anruf bei der Kundenhotline, wo man sicher in Erklärungsnot gerät, wenn die Frage gestellt wird, warum man denn mehrfach eine falsche Nummer eingetippt hat.