UMTS Frankreich

Änderung der UMTS-Lizenzvergabe in Frankreich in Sicht?

Nachdem nur zwei Bewerber geblieben sind, soll der Zahlungszeitraum gestreckt werden
Von Thorsten Feles

Ursprünglich wollte man vier Lizenzen in einem sogenannten Schönheitswettbewerb vergeben. Bei einem solchen Wettbewerb bekommt derjenige den Zuschlag, der das beste Angebot im Bezug auf Netzausbau, Qualität usw. abgibt. In Deutschland und England wurde dagegen für UMTS eine Auktion veranstaltet, bei der der höchste Bieter den Zuschlag erhalten hat, wobei hier der Ausbaustandard vorgegeben war. Umsonst sollten die Lizenzen aber auch in Frankreich nicht vergeben werden, jeder UMTS-Betreiber sollte 32,5 mrd Franc (ca. 5 mrd Euro) innerhalb von 15 Jahren in die Staatskasse einzahlen. Inzwischen sind aber nur noch die zwei großen GSM-Betreiber, France Telecom und Vivendi Universal (SFR), an Lizenzen interessiert. Beobachter gehen jetzt davon aus, dass die Zeit zur Entrichtung der Lizenzgebühr jetzt auf 20 oder 22 Jahre gestreckt werden soll, um ein Debakel zu vermeiden. Der Chef der Deutsche Telekom, Ron Sommer, hat wiederholt bekundet, am französischen Markt Interesse zu haben, aber nicht zu den bisherigen Konditionen.

Womöglich soll aber auch der französische Baukonzern, der die Mehrheit am dritten GSM-Netz Bouygtel hält, jetzt doch zu einer Bewerbung bewogen werden. Analysten hatten den Rückzug von Bouygtel aus dem Vergabeverfahren als ein Indiz für ein Scheitern von Übernahmegesprächen mit der Deutschen Telekom gewertet. Allerdings sind solche Gespräche nie bestätigt worden, haben sich aber hartnäckig als Gerücht gehalten.