Aussicht

Ericsson: Prognose

Trotz schlechter Mobilfunkbilanz hält Ericsson am Handygeschäft fest
Von Edward Müller

Noch vor der Pressekonferenz zur Bilanz des Netzwerkanbieters und Handyherstellers Ericsson am Freitag in Stockholm, gibt es Meldungen, dass der Konzern in Kürze einen Partner für seine Mobilfunksparte präsentiere.

Möglicher Hintergrund für diese Annahme ist die bereits veröffentlichte Zwischenbilanz des Unternehmens, die für den Handel mit Mobiltelefonen einen Verlust von umgerechnet 1,5 Milliarden Mark (6,9 Mrd. Kronen) ausgibt. Den Verlust im vierten Quartal 2000 schätzt Ericsson auf rund 2,2 Mrd. Mark, für das Jahr 2000 wird insgesamt mit einem Verlust von 3,5 Mrd. Mark gerechnet. Trotz der passiven Handelsbilanz im Mobilfunk, wird ein Jahresgewinn von mehr als 1,7 Mrd. Mark prognostiziert (Umsatz 59 Mrd. Mark). Das Geschäft mit Systemen für den Mobilfunk der dritten Generation (UMTS) läuft gut, Ericsson hat bisher 2/3 der weltweiten Aufträge für den Aufbau von UMTS-Netzen erhalten. Eine hohe Fluktuation bei den Anlegern ist nicht auszumachen.

Voraussichtlich wird Ericsson den Abstand zum Marktführer Nokia und Motorola in diesem Jahr nicht verringern können, wahrscheinlich sinkt der Marktanteil im Handel mit Mobilfunktelefonen. Gerüchte, dass Ericsson sich auf das Geschäft mit Mobil- und Telekommunikationssystemen beschränken werde, bestreitet der Konzernchef Kurt Hellström indes.

Vielleicht bleibt Ericsson seinem Wort treu, verkauft seinen Mobilfunksparte nicht und sucht nur einen Partner. Für die Markteilnehmer bleibt die Frage: Wie lange hält der momentane Handyboom an und wer kann sich behaupten auf dem globalen Handy-Markt?