Kapazität im Mobilfunk lässt sich verdreifachen

Übertragungskapazitäten im Mobilfunk sind rar und teuer. Bisher wurde die Bandbreite erhöht, in dem man neue Frequenzen erschlossen hat, auf denen mehr Daten übertragen werden konnten. Dieser Ausbau der Sendekapazität ist sehr aufwändig. Jetzt haben Entwickler von Lucent Technologies herausgefunden, dass sich die Übertragungskapazität im Mobilfunk auch anders steigern lassen: durch die Reflexion der Funkwellen an Gebäuden ergibt sich zumindest in den Städten zusätzliche Kapazität. Im Wissenschaftsmagazin nature berichteten die Entwickler, dass sich das Schwingungsmuster der Funkwellen in Städten durch die Reflektion an Häusern, Brücken und Türmen verändert: Durch die Reflexion ändert sich die Polarisationsrichtung der Wellen.

In der freien Landschaft schwingen die Funkwellen nur in zwei verschiedenen Mustern. In bebauten Gebieten ergeben sich drei weitere Polarissationsmuster, mit denen sich die bisherige Kapazität verdreifachen ließe. Natürlich müssten Sende- und Empfangsantennen entsprechend umgerüstet werden, um den Wellensalat lesen zu können. Dafür könnte aber auf den teuren Aufbau neuer Frequenzen verzichtet werden. Erste Tests sollen positive Ergebnisse mit der neuen Sendetechnik bewiesen haben.