0800-Umwidmung

E-Plus berechnet Freecall-Nummern für Roaming-Kunden

Abrechnungsfehler sorgt für Ärger und Verwirrung
Von Volker Schäfer

Einige Kunden ausländischer Mobilfunk-Netzbetreiber staunten nicht schlecht, als sie ihre letzte Abrechnung erhielten. Wer im deutschen E-Plus-Netz roamte, bekam nämlich teilweise auch Anrufe zu Rufnummern mit der Vorwahl 0800 abgerechnet. Diese Telefonnummern sind laut Telekommunikationsgesetz aber kostenlos und dürfen auch Roamingkunden nicht in Rechnung gestellt werden.

Interessant ist, dass von dieser Panne offenbar nicht alle ausländischen Handyfans betroffen sind, die im E-Plus-Netz eingebucht waren und telefoniert haben. Nach welchen Kriterien die Berechnung erfolgt oder erfolgte, ist allerdings nicht nachvollziehbar.

Ähnliche Probleme gab es bei E-Plus schon einmal vor einigen Jahren. Auch VIAG Interkom berechnete zu Zeiten des Transferroamings via Swisscom teilweise Anrufe zu 0130er und 0800er Nummern - sowohl für eigene, als auch für ausländische Kunden. Diese Probleme wurden aber behoben und treten nicht mehr auf.

Tipp: Wer als ausländischer Kunde in Deutschland telefoniert, sollte sich eine deutsche Prepaidkarte zulegen. Hier kann man sicher sein, dass kostenlose Rufnummern auch wirklich nicht abgerechnet werden. Bekommt man vermeintlich kostenlose Gespräche dagegen als Kunde eines ausländischen Netzbetreibers berechnet, geht der Ärger erst richtig los. Der ausländische Provider wird auf die Zahlung der Rechnung bestehen, da er nur die Kosten, die er von E-Plus berechnet bekam, dem Kunden weiter belastet. E-Plus wird sich dagegen auf den Standpunkt stellen, dass der Ansprechpartner des Kunden nur sein eigener Provider sein kann.